Handballer sprechen sich Mut zu
2in Sieg gegen Spanien würde Halbfinaleinzug bedeuten
Heil Mazedonien patzte, hat es das DHB-Team heute in der eigenen Hand. Vor zwei Jahren ließ man Spanien im 2M-Finale keine Chance.
VARAZDIN – High Noon in Varazdin: Die deutschen Handballer fiebern ihrem Showdown gegen Spanien mit neuem Mut und ganz viel Zuversicht entgegen. Vor dem Duell ums Halbfinale Bn diesem Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF) beschwört der Titelverteidiger den Geist von 2016.
„Natürlich spielt das eine Rolle. Natürlich hat man das positiv im Kopf“, sagte DHBVizepräsident Bob Hanning vor der Neuauflage des EMnierungen
Finals von Polen. „Es ist gut, im Kopf zu haben, dass wir sie schlagen können“, sagte Linksaußen Rune Dahmke: „Ich gehe davon aus, dass wir das Spiel gegen Spanien gewinnen.“Dies würde den Halbfinaleinzug bedeuten, weil Mazedonien am Dienstagabend gegen Tschechien mit 24:25 verlor und dem deutschen Team damit eine Steilvorlage gab.
Die Erinnerungen an den 31. Januar 2016 dürften die deutschen Spieler bei ihrer Mission beflügeln. Torhüter Andreas Wolff war in dem rauschhaften Endspiel (24:17)
mit 16 Paraden bei 48 Prozent gehaltener Bälle der umjubelte Matchwinner. „Wir müssen schon ein bisschen wieder die Bad Boys auspacken, um den Spaniern das Fürchten zu lehren“, sagte Wolff. Trainer Christian Prokop tut sich mit einem Vergleich aber schwer. „Damals hat sich die Mannschaft in einen Rausch gespielt und konnte sich im letzten Spiel krönen. Jetzt wartet viel Arbeit auf uns, damit wir das Halbfinale noch erreichen“, sagte Prokop.
Das Turnier in Polen gilt bis heute als die Geburtsstunde der „Bad Boys“, die unter dem damaligen Bundestrainer Dagur Sigurdsson mit unbändigem Willen und großer Leidenschaft die Weltspitze aufmischten. Und genau dieser Geist kehrt allmählich zurück. Durch die Nachnomi-
von Abwehrchef Finn Lemke und Dahmke sind inzwischen zehn Europameister von 2016 wieder an Bord. Gegen Spanien ersetzt Maximilian Janke den verletzten Paul Drux.
Neben den positiven Erlebnissen der Vergangenheit spricht der Faktor Zeit für das deutsche Team. Uwe Gensheimer und Co. konnten vor dem Hauptrunden-Finale zwei Tage regenerieren, Spanien musste am Dienstagabend noch gegen Slowenien ran und verlor 26:31.
Die Zeit des Zeterns scheint im deutschen Lager jedenfalls vorbei, der Stotterstart mit schwachen Auftritten in der Vorrunde ist abgehakt. Abwehrchef Finn Lemke gab die Marschroute aus: „Wir müssen das Spanien-Spiel gewinnen. Fertig.“