Nordwest-Zeitung

Handballer sprechen sich Mut zu

2in Sieg gegen Spanien würde Halbfinale­inzug bedeuten

- VON CHRISTOPH STUKENBROC­K

Heil Mazedonien patzte, hat es das DHB-Team heute in der eigenen Hand. Vor zwei Jahren ließ man Spanien im 2M-Finale keine Chance.

VARAZDIN – High Noon in Varazdin: Die deutschen Handballer fiebern ihrem Showdown gegen Spanien mit neuem Mut und ganz viel Zuversicht entgegen. Vor dem Duell ums Halbfinale Bn diesem Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF) beschwört der Titelverte­idiger den Geist von 2016.

„Natürlich spielt das eine Rolle. Natürlich hat man das positiv im Kopf“, sagte DHBVizeprä­sident Bob Hanning vor der Neuauflage des EMnierunge­n

Finals von Polen. „Es ist gut, im Kopf zu haben, dass wir sie schlagen können“, sagte Linksaußen Rune Dahmke: „Ich gehe davon aus, dass wir das Spiel gegen Spanien gewinnen.“Dies würde den Halbfinale­inzug bedeuten, weil Mazedonien am Dienstagab­end gegen Tschechien mit 24:25 verlor und dem deutschen Team damit eine Steilvorla­ge gab.

Die Erinnerung­en an den 31. Januar 2016 dürften die deutschen Spieler bei ihrer Mission beflügeln. Torhüter Andreas Wolff war in dem rauschhaft­en Endspiel (24:17)

mit 16 Paraden bei 48 Prozent gehaltener Bälle der umjubelte Matchwinne­r. „Wir müssen schon ein bisschen wieder die Bad Boys auspacken, um den Spaniern das Fürchten zu lehren“, sagte Wolff. Trainer Christian Prokop tut sich mit einem Vergleich aber schwer. „Damals hat sich die Mannschaft in einen Rausch gespielt und konnte sich im letzten Spiel krönen. Jetzt wartet viel Arbeit auf uns, damit wir das Halbfinale noch erreichen“, sagte Prokop.

Das Turnier in Polen gilt bis heute als die Geburtsstu­nde der „Bad Boys“, die unter dem damaligen Bundestrai­ner Dagur Sigurdsson mit unbändigem Willen und großer Leidenscha­ft die Weltspitze aufmischte­n. Und genau dieser Geist kehrt allmählich zurück. Durch die Nachnomi-

von Abwehrchef Finn Lemke und Dahmke sind inzwischen zehn Europameis­ter von 2016 wieder an Bord. Gegen Spanien ersetzt Maximilian Janke den verletzten Paul Drux.

Neben den positiven Erlebnisse­n der Vergangenh­eit spricht der Faktor Zeit für das deutsche Team. Uwe Gensheimer und Co. konnten vor dem Hauptrunde­n-Finale zwei Tage regenerier­en, Spanien musste am Dienstagab­end noch gegen Slowenien ran und verlor 26:31.

Die Zeit des Zeterns scheint im deutschen Lager jedenfalls vorbei, der Stottersta­rt mit schwachen Auftritten in der Vorrunde ist abgehakt. Abwehrchef Finn Lemke gab die Marschrout­e aus: „Wir müssen das Spanien-Spiel gewinnen. Fertig.“

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DPA-BILD: WOLF Rückblick: Im EM-Finale 2016 brachte Deutschlan­ds überragend­er Torhüter Andreas Wolff die Spanier (in dieser Szene Juan del Arco) mit seinen zahlreiche­n Paraden zur Verzweiflu­ng.
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