Nordwest-Zeitung

Kein Staatsgeld mehr für NPD

Bundesländ­er stellen Antrag beim Bundesverf­assungsger­icht

- VON BASIL GEGENER

Vor einem Jahr war ein Verbotsant­rag gegen die NPD gescheiter­t. Dies ist ein neuer Versuch, die Partei kleinzuhal­ten.

BERLIN – Die Bundesländ­er wollen einen Ausschluss der rechtsextr­emistische­n NPD von der staatliche­n Parteienfi­nanzierung erreichen. Sie beschlosse­n im Bundesrat einstimmig, einen entspreche­nden Antrag beim Bundesverf­assungsger­icht zu stellen.

Damit ziehen die Länder Konsequenz­en aus dem vor einem Jahr gescheiter­ten zweiten NPD-Verbotsver­fahren in Karlsruhe. Das Bundesverf­assungsger­icht hatte den Verbotsant­rag des Bundesrats abgewiesen, aber die Partei zugleich als verfassung­sfeindlich eingestuft. Grund für die Ablehnung eines Verbots war, dass die NPD derzeit zu unbedeuten­d erscheint. Die Richter hatten aber auf die Möglichkei­t hingewiese­n, die staatliche Parteienfi­nanzierung zu ändern. Daraufhin hatte es 2017 eine entspreche­nde Änderung des Grundgeset­zes gegeben. Der nun geplante Antrag in Karlsruhe muss neu erarbeitet und begründet werden. Saarlands Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) sagte, die Länder wollten verhindern, dass die NPD von dem Staat, den sie bekämpfe, auch noch finanziert werden müsse. Dass die NPD derzeit keine große Bedeutung habe, sei eine Momentaufn­ahme.

KOMMENT9R, SEITE 4

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