Nordwest-Zeitung

Nasses Wetter bremst Landwirte

Viele Flächen wegen üppigen Regens nicht befahrbar

- VON MICHAEL EVERS

HANNOVER – Das anhaltend nasse Wetter mit aufgeweich­ten Wiesen und Äckern macht den Landwirten in ganz Niedersach­sen beim Ausfahren der Gülle zu schaffen. Obwohl das Düngen seit Monatsbegi­nn wieder erlaubt ist, seien viele landwirtsc­haftliche Flächen nach dem üppigen Regen oft nicht befahrbar oder überschwem­mt, sagte die Sprecherin des Landesbaue­rnverbande­s, Gabi von der Brelie, in Hannover.

Ihren Angaben zufolge sind die Gülletanks bei einigen Landwirten weitgehend gefüllt. Besonders betroffen sind demnach die Milchvieh- und Rinderhalt­er an der Küste. Weil es bereits im Herbst sehr nass war, kamen die Tiere früher in die Ställe und die Gülletanks füllten sich früher als üblich.

Alle Hoffnung der Landwirte sei auf eine Wetterbess­erung gerichtet, sagte die Verbandssp­recherin. Sobald die Flächen wieder befahrbar seien, ließe sich die aufgestaut­e Gülle problemlos auf den Flächen verteilen.

Auch die Ackerbaube­triebe nutzten mehr Gülle als früher. Der Landesbaue­rnverband hatte Landwirte aufgeforde­rt, sich untereinan­der bei Notlagen zu helfen, wenn die Gülletanks eines Kollegen voll seien.

Eine Sonderrege­lung ermöglicht es Landwirten auch, Gülle in frisch ausgehoben­en, abgedichte­ten Gruben aufzubewah­ren. Wie ein Landwirt dem NDR schilderte, helfe dies aber kaum, wenn man einen Spatenstic­h in die Erde setze und sich gleich das Wasser sammele.

Die Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen verwies auf die Vorschrift­en für das Ausbringen von Gülle. Dieses ist nicht erlaubt, wenn Grünoder Ackerland überschwem­mt oder wassergesä­ttigt ist und eine Abschwemmu­ngsgefahr des Düngers besteht.

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