FAKTEN UND INFOS ZUM THEMA KREBS
Das DKFZ:
Volker Arndt leitet im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) das epidemiologische Krebsregister Baden-Württemberg. Im DKFZ forscht er zusammen mit fast 3000 Kollegen, die in Heidelberg in mehr als 90 Abteilungen und Gruppen aufgeteilt sind. Ihre Aufgabe: Näheres darüber zu erfahren, wie Krebs entsteht und welche Faktoren das Risiko beeinflussen. Das beste Mittel ist Früherkennung: Weltweit steigen die Chancen, nach einer Krebserkrankung zu überleben.
Krebs gehört zu den furchtbarsten Diagnosen überhaupt. Dabei unterscheiden sich die Überlebenschancen je nach Krebsart stark. Insgesamt können Betroffene aber mehr auf Genesung hoffen als früher.
LONDON – Die Chancen, eine Krebserkrankung zu überleben, sind seit dem Jahr 2000 weltweit gestiegen. Allerdings bestehen weiterhin große Unterschiede nach Ländern und nach Krebsarten. Das geht aus der internationalen Studie Concord-3 hervor, die vor dem Weltkrebstag an diesem Sonntag, 4. Februar, in der Fachzeitschrift „The Lancet“veröffentlicht wurde.
Eine Gruppe um Claudia Allemani von der London School of Hygiene & Tropical Medicine hat dazu Daten von 322 Krebsregistern aus 71 Ländern und Regionen zusammengetragen und ausgewertet. Auch in Deutschland sind die Überlebenschancen nach einer Krebsdiagnose bei fast allen untersuchten Krebsarten gestiegen. Die Forscher machten die Daten vergleichbar und ordneten sie in Zeiträume
von je fünf Jahren ein: 2000-2004, 2005-2009, 20102014. Für jeden dieser Zeiträume ermittelten sie die durchschnittliche Rate derjenigen Patienten, die fünf Jahre nach der Krebsdiagnose noch lebten.
Dauerhafte Beobachtung
„Die kontinuierliche Beobachtung der globalen Trends beim Überleben von Krebserkrankungen ist von entscheidender Bedeutung, um die allgemeine Wirksamkeit von Gesundheitssystemen weltweit zu bewerten und politischen Entscheidungsträgern dabei zu helfen, bessere Strategien zur Krebsbekämpfung zu planen“, wird Allemani in einer Mitteilung von „The Lancet“zitiert.
Die Studie umfasst 18 Krebsarten beziehungsweise Krebsgruppen, die etwa drei Viertel aller Krebserkrankungen ausmachen. Dazu gehören die Erkrankungen an Krebs an Speiseröhre, Magen, Dickdarm, Mastdarm, Leber, Bauchspeicheldrüse, Lunge, Brust (bei Frauen), Gebärmutterhals, Eierstock, Prostata und Melanom der Haut bei Erwachsenen sowie Hirntumoren, Leukämien und Lymphome bei Erwachsenen und Kindern.
Bei der Heilung all dieser Erkrankungen haben sich die Überlebenschancen in Deutschland von 2000 bis 2014 verbessert, mit einer Ausnahme: Bei der akuten lymphatischen Leukämie, einer Blutkrebserkrankung bei Kindern, sank die Rate der Überlebenden von 94 auf 91,1 Prozent, blieb aber damit auf hohem Niveau.
Fortschritte, wenn auch auf niedrigem Niveau, gab es in Deutschland beispielsweise bei der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs: Die Überlebensrate stieg von 8 auf 10,7 Prozent, was immerhin einer Steigerung um ein Drittel entspricht. Auch beim Speiseröhrenkrebs (von 16,6 auf 20,8 Prozent) und beim Lungenkrebs (von 14,9 auf 18,3 Prozent) gibt es verhältnismäßig große Fortschritte. Dennoch bleiben sie weiterhin die tödlichsten Krebsarten.
Die Zahlen haben eine eingeschränkte Aussagekraft, weil die Krebsregister nur 36,8