Dnbestrittener König des Kunstbluts
.chock-Rocker Alice Cooper wird 70 – Früher Hit „School’s Out“
NEW YORK – Wenn Alice Cooper nicht gerade mit schaurigem Make-Up, Kunstblut und geköpften Baby-Puppen auf der Bühne steht, ist er meist auf dem Golfplatz oder in der Kirche zu finden. Der „Erfinder des Schockrocks“ist privat ganz brav: Seit mehr als 40 Jahren mit derselben Frau verheiratet und Vater von drei Kindern.
22 Stunden am Tag sei er der ganz normale Vincent Damon Furnier, als der er geboren wurde, sagte der US-Musiker einmal. „Die restliche Zeit bin ich Alice Cooper, eine völlig eigenständige Persönlichkeit.“
Seit fast 50 Jahren tourt Cooper mit Giftschlangen, Guillotinen und anderen Grusel-Accessoires um die Welt und denkt gar nicht ans Aufhören, auch wenn er am 4. Februar 70 Jahre alt wird. „Das hat glaube ich etwas mit der Sucht nach Rock’n’Roll zu tun“, sagte er jüngst dem „Rolling Stone“. Vor wenigen Wie aus der Geisterbahn: Alice Cooper
Monaten erst veröffentlichte er mit „Paranormal“sein 27. Studioalbum, für 2018 hat er schon wieder Tourdaten für die USA und Kanada angekündigt.
Wirklich ernst nimmt Cooper sein Auftreten aber selbst nicht. Schon zu Beginn seiner Karriere sei ihm schnell klar geworden, dass er kein hochtrabender Künstler, sondern einfach ein Entertainer sei, sagte der Schockrocker einmal. „Wenn auch ein Entertainer
des Grauens. Das macht wenigstens etwas her.“Seinen Fans will er bei Konzerten schlicht Show und Spaß bieten. „Alles in allem bezahlt man bei einer Alice-CooperShow Eintritt für zwei Stunden Fahrt mit der Geisterbahn. Wer das wirklich ernst nimmt – den kann ich selbst nicht wirklich ernst nehmen.“
Die Karriere des heutigen Schockrock-Stars begann einst ganz harmlos. Als Sohn eines Priesters wurde Vincent Damon Furnier in Detroit im US-Bundesstaat Michigan geboren und zog später mit seiner Familie nach Arizona. Mit Freunden aus dem LanglaufTeam nahm Cooper aus Spaß an Talentwettbewerben teil, zunächst noch als Beatles verkleidet. Nach einigen Umbesetzungen, Umbenennungen und einem Umzug nach Los Angeles bekam die Truppe dann einen Platten-Vertrag. Ein magisches Hexenbrett soll der Legende nach den endgültigen Bandnamen „Alice Cooper“ausgespuckt haben.
Frühe Alben verkauften sich nicht schlecht, aber erst der Song „School’s Out“– noch heute ein Dauerbrenner im Radio – brachte 1972 den internationalen Durchbruch. Aber der viele Stress und Alkohol führte die Band in einen Dauer-Streit. Schließlich reklamierte Cooper den Bandnamen für sich alleine und startete solo. Die Namensänderung sei die beste Entscheidung seines Lebens gewesen, sagte Cooper, der sich als Alkoholiker sieht, später.