Nordwest-Zeitung

Fleisch nur als Beilage auf dem Teller

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- VON KATJA WALLRAFEN

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BERLIN * Kraft Bier, Detox oder Superfood – bald fällt es schwer, den Überblick über Foodtrends zu behalten. Einer der jüngsten Mitspieler auf dem Markt ist die pegane Ernährung. Pegan ist ein Hybrid aus Paleo und Vegan – eigentlich ein Ding der Unmöglichk­eit, denn Menschen, die sich der Paleo-Ernährung verschrieb­en haben, orientiere­n sich an den Ernährungs­gewohnheit­en der SteinzeitM­enschen, und dazu gehört Fleisch.

Der Begriff Paleo leitet sich ab vom Zeitraum des Paläolithi­kums, der Zeit der Jäger und Sammler. Da zur Steinzeit kein Ackerbau betrieben wurde, gilt es, zum Beispiel Reis, Kartoffeln, Nudeln und Brot – selbst in der gesunden Vollkorn-Variante – vom Speiseplan zu streichen. Bei der veganen Ernährung steht rein pflanzlich­e Kost im Fokus. Veganer verzichten auf jegliche Produkte vom Tier.

Der amerikanis­che Arzt Mark Hyman kam auf die Idee, die Konzepte zu fusioniere­n. Das heißt kurz gesagt: viel Gemüse, möglichst wenig Zucker, keine pflanzlich­en Öle außer Olivenöl, keine Milchprodu­kte, keine Hülsenfrüc­hte, kein Gluten, keine Zusatzstof­fe. Fleisch ist erlaubt, soll auf dem Teller aber die Beilage sein.

„Beide Food-Bewegungen setzen auf einen Mix aus möglichst Ceasar Salad mal anders: Kochbuchau­torin Jenna Zoe schlägt eine Version mit Grünkohl, Mandeln und Algenblätt­ern vor.

unverarbei­teten Lebensmitt­eln, den Verzicht auf raffiniert­e Kohlenhydr­ate und auf viel frisches Gemüse“, erklärt Lisa Hapke von der Initiative ProVeg. Für sinnvoll hält ProVeg die Empfehlung, sich auf Lebensmitt­el mit einem niedrigen glykämisch­en Index zu fokussiere­n. Der glykämisch­e Index gibt an, wie sich kohlenhydr­athaltige Lebensmitt­el auf den Anstieg des Blutzucker­spiegels auswirken, erläutert Olaf Lenzen, Leiter des Zentrums für

Ernährungs­medizin am Berliner Vivantes Klinikum.

Der Begriff wurde vor mehr als 30 Jahren in der DiabetesFo­rschung eingeführt und ist nicht unumstritt­en. „Dennoch ist der Ansatz, Lebensmitt­el mit einem hohen glykämisch­en Index zu vermeiden und grundsätzl­ich viel frisches Gemüse und Obst zu essen, absolut begrüßensw­ert“, sagt Lenzen. Kritik übt er an der Empfehlung, auf Getreide und Hülsenfrüc­hte zu verzichten: „Dafür spricht aus ernährungs­wissenscha­ftlicher

Sicht absolut nichts.“

Ursula Hudson, Vorsitzend­e von Slow Food Deutschlan­d, blickt generell skeptisch auf neue Ernährungs-Konzepte. Die Menschen bewegten sich immer weiter weg von den Ursprüngen der Ernährung. Sie wissen nicht mehr, wo ihr Essen herkommt, was gerade Saison hat und wie sie traditione­lle Gemüsesort­en zubereiten sollen. „Wer sich beim Essen suchend bewegt, lässt sich leicht eine Orientieru­ng vorgeben“, warnt Hudson.

Wie lange noch von der peganen Ernährung die Rede sein wird, vermag auch Lisa Hapke nicht zu sagen. Sie erkennt aber eine Tendenz bei den Ernährungs­trends: „Der Verzicht auf Fertigprod­ukte, der Einsatz frischer Lebensmitt­el und auch das Bewusstsei­n dafür, wenn schon nicht ganz, dafür aber immer öfter auf fleischfre­ie Speisen zu setzen – da hat sich in den vergangene­n Jahren viel getan.“

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BILD: CLARE WINFIELD

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