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Junge Leute und erfahrene Kräfte auf Jobsuche? Schaut Euch im Metallsektor um! Der stellt sich mit dem jetzt erzielten Tarif-Abschluss quasi an die Spitze der Bewegung: Deutlich überdurchschnittliches Gehalt (und regelmäßig durchgesetzte Steigerungen, wie jetzt) sowie individuelles Recht auf mehr Freizeit – was kann man eigentlich mehr wollen? Die Metaller bringen sich als attraktive Arbeitgeber in Stellung. Daraus werden nun andere Branchen gerade auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ihre Rückschlüsse ziehen müssen.
Aus Arbeitnehmersicht wird die Erfahrung bestärkt: Es ist sinnvoll, von einer starken Gewerkschaft vertreten zu werden, die kampfstark ist, aber am Ende auch Kompromisse „kann“. So geht es im Metallsektor seit Jahrzehnten, und es hat dem „Standort D“nicht wirklich geschadet.
Die Arbeitgeber haben ein gutes Maß gefunden. Sicher, es war natürlich mit Blick auf die Mitgliedsbetriebe nötig, zunächst eiserne Entschlossenheit zu demonstrieren und es auch zum Arbeitskampf kommen zu lassen – das bringt auch eine Erleichterung der Gewerkschaftskasse mit sich.
Dann aber gaben streikbedingte Produktionsausfälle bei Giganten wie Airbus die Richtung vor. Ein Kompromiss musste her. Und der kann sich sehen lassen. Sicher, bei diesem komplizierten Abschluss liegt vieles im Detail. Die Betriebe, die kleineren zumal, werden ihren „Spaß“bei der Umsetzung haben. Aber es gibt keinen klaren Verlierer.
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