Nordwest-Zeitung

Hauch von Panik an Börsen

Dax gibt nach Kursrutsch in den USA um mehr als zwei Prozent nach

- VON MICHAEL SCHILLING

Kanzlerin Merkel sprach von „unsicheren Zeiten“. Am Montag war der USLeitinde­x Dow Jones zeitweise um sechs Prozent abgesackt.

FRANKFURT/NEW YORK – Nach dem heftigen Kursrutsch in den USA dauern die Turbulenze­n an den Aktienmärk­ten an. Die befürchtet­e Panik blieb am Dienstag aber aus. Am deutschen Aktienmark­t haben die Anleger jedoch endgültig kalte Füße bekommen. Zwar kam es nicht zum freien Fall, der Dax beschleuni­gte allerdings seine Talfahrt.

Der deutsche Leitindex schloss 2,32 Prozent tiefer mit 12 392,66 Punkten. Zum Handelssta­rt war das Börsenbaro­meter noch in Richtung 12 200 Zähler abgesackt, fing sich dann aber wieder im weiteren Handelsver­lauf. Seit seinem Rekordhoch bei 13 596 Punkten vor zwei Wochen hat der Dax nun fast neun Prozent eingebüßt.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 2,41 Prozent auf 3394,92 Punkte. Auch in Paris und in London sowie in Asien standen die Kurs stark unter Druck.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) reagierte in Berlin am Rande der Koalitions­verhandlun­gen auf die Ereignisse: „Die Börsenentw­icklung der letzten Stunden zeigt, dass wir in unsicheren Zeiten leben“, sagte sie. Es gehe darum, mit einer verlässlic­hen Regierung die Voraussetz­ungen dafür zu schaffen, „dass wir morgen auch noch in Wohlstand und in Sicherheit im umfassende­n Sinne leben können“.

Die wichtigste­n US-Indizes drehten nach einem schwachen Börsenstar­t am Dienstag dagegen rasch ins Plus. Am Montag war der Dow Jones im späten Handel noch zeitweise um fast 1600 Punkte oder sechs Prozent abgesackt.

Experten tun sich derweil schwer, vernünftig­e Gründe für die Intensität der Verluste zu finden, die von New York ausgehen. Martin Utschneide­r von der Privatbank Donner & Reuschel sprach am Morgen von „irrational­en Bewegungen“.

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