Hauch von Panik an Börsen
Dax gibt nach Kursrutsch in den USA um mehr als zwei Prozent nach
Kanzlerin Merkel sprach von „unsicheren Zeiten“. Am Montag war der USLeitindex Dow Jones zeitweise um sechs Prozent abgesackt.
FRANKFURT/NEW YORK – Nach dem heftigen Kursrutsch in den USA dauern die Turbulenzen an den Aktienmärkten an. Die befürchtete Panik blieb am Dienstag aber aus. Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger jedoch endgültig kalte Füße bekommen. Zwar kam es nicht zum freien Fall, der Dax beschleunigte allerdings seine Talfahrt.
Der deutsche Leitindex schloss 2,32 Prozent tiefer mit 12 392,66 Punkten. Zum Handelsstart war das Börsenbarometer noch in Richtung 12 200 Zähler abgesackt, fing sich dann aber wieder im weiteren Handelsverlauf. Seit seinem Rekordhoch bei 13 596 Punkten vor zwei Wochen hat der Dax nun fast neun Prozent eingebüßt.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 2,41 Prozent auf 3394,92 Punkte. Auch in Paris und in London sowie in Asien standen die Kurs stark unter Druck.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) reagierte in Berlin am Rande der Koalitionsverhandlungen auf die Ereignisse: „Die Börsenentwicklung der letzten Stunden zeigt, dass wir in unsicheren Zeiten leben“, sagte sie. Es gehe darum, mit einer verlässlichen Regierung die Voraussetzungen dafür zu schaffen, „dass wir morgen auch noch in Wohlstand und in Sicherheit im umfassenden Sinne leben können“.
Die wichtigsten US-Indizes drehten nach einem schwachen Börsenstart am Dienstag dagegen rasch ins Plus. Am Montag war der Dow Jones im späten Handel noch zeitweise um fast 1600 Punkte oder sechs Prozent abgesackt.
Experten tun sich derweil schwer, vernünftige Gründe für die Intensität der Verluste zu finden, die von New York ausgehen. Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel sprach am Morgen von „irrationalen Bewegungen“.