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Michael Rupieper verlässt Oldenburg nach nur zweieinhalb Jahren – „;ersönliche <rüne=
Viele Fragen hat der schnelle Abschied aufgeworfen. Bei der Feier im Forum überwog aber Respekt vor der Entscheidung. Die künftige Verwendung und die Nachfolge sind offen.
INNENSTADT – Mit einem Gottesdienst in der Forumskirche St. Peter und einem Empfang im benachbarten Forum hat Pfarrer Michael Rupieper am Sonntag Abschied von Oldenburg genommen. Nur zweieinhalb Jahre nach seinem Amtsantritt hatte der 40-Jährige im vergangenen Monat überraschend angekündigt, die Aufgaben abzugeben. Seine weitere berufliche Zukunft ist bislang offen.
In einer Erklärung, die auf der Internetseite des Forums veröffentlicht wurde, begründet der Priester seinen Weggang mit der hohen Arbeitsbelastung und dem Leben alleine. Der „organisatorische und verwaltungstechnische Kram“mache ihm „echt zu schaffen“. Er habe derzeit keine Antwort auf die Frage, „wie es gelingen kann, heute als Priester zu arbeiten und dabei ein Mensch mit einem gesunden und geistlichen Leben zu bleiben“, schreibt Rupieper in ungewohnt offenen Worten.
Bernd Winter, Ständiger Vertreter des Offizials im Bischöflich Klaus Hagedorn (links) überreicht Pfarrer Michael Rupieper zum Abschied vom Forum einen Rucksack. Im Hintergrund: Bernd Winter. Münsterschen Offizialat in Vechta – die Leitungsebene der Katholischen Kirche im Oldenburger Land – warb in seiner Predigt um Verständnis. Rupieper habe als überzeugender Priester, der zuhören könne, viel Zustimmung erhalten. Er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und wisse, dass er Menschen enttäusche. Aber „wenn einer merkt, dass er in dem konkreten Lebenssetting (...) auf Dauer nicht froh werden kann, was sollte man anderes für ihn persönlich wollen, als dass er seine Situation so verändern kann, dass er (...) persönlich glücklich leben kann?“
Klaus Hagedorn, Seelsorger und Mitgründer des Forums, überreichte seinem scheidenden Kollegen einen Rucksack. Er enthält, sinnbildlich für den weiteren Lebensweg, unter anderem einen Kompass, Blasenpflaster und Energie-Schnitten. Die Mitarbeiter des Forums schenkten unter anderem Erinnerungen an Oldenburg.
Bernd Winter stellte eine zügige Nachfolge in Aussicht. Gespräche liefen; bis spätestens Sommer solle ein neuer Priester die Arbeit im Forum aufnehmen, sagte der Leiter der Abteilung Seelsorge in Vechta. In den kommenden Wochen übernehmen Priester anderer Oldenburger Pfarreien die Gottesdienste.
Das Forum St. Peter ist ein sogenanntes CitypastoralProjekt. Neue Seelsorge-Formen sollen auch kirchenferne Menschen ansprechen. Die Anfänge reichen bis 2008 zurück. Im Januar 2015 wurde das Forumsgebäude eingeweiht. Von 2008 bis 2012 war Egbert Schlotmann – heute Inselpfarrer auf Wangerooge – Seelsorger. Erst 2015, solange war die Stelle vakant, kam als Nachfolger Michael Rupieper.
Das Pfarrhaus an der Haaren (gegenüber den Wallschule) wurde in den vergangenen Monaten saniert. Neben einer Wohnung für den Pfarrer entstehen Wohnräume für junge Leute, die für soziale Projekte in kirchlichen Einrichtungen nach Oldenburg kommen.
Als weiteres Großprojekt stehen die Kirchensanierung und eine Neugestaltung des Kirchenraums an. Die Planungen für die beiden Projekte gingen auch während der Vakanz weiter, sagte Josef Roß, Leiter des Sozialdienstes im Pius-Hospital und ehrenamtlich Mitglied des Kuratoriums der Stiftung St. Peter.
@ Erklärung von Michael Rupieper: www.forum-st-peter.de