10 000 Euro zu Müll geschreddert
Geschäftsfrau verliert in Oldenburg Einkaufstrolley – Müllmann entsorgt ihn
OLDENBURG – Der am Dienstag aus einem Auto auf die Cloppenburger Straße in Oldenburg gefallene Einkaufstrolley, in dem sich 10 000 Euro befanden, ist offensichtlich auf dem Müll gelandet. Das teilte am Donnerstag Polizeisprecher Stephan Klatte mit.
Zeugen hatten seinen Angaben zufolge am Dienstag beobachtet, wie an der Einmündung des Buschhagenwegs in die Cloppenburger Straße ein Müllwagen des Abfallwirtschaftsbetriebes hielt, ein Mann ausstieg und den Koffer ohne ihn zu öffnen und sich den Inhalt anzuschauen in den Müllschacht warf. Die Zeugen hatten sich nach der Veröffentlichung in der Ð bei der Polizei gemeldet und von dem Vorfall berichtet. Der Koffer war der Geschäftsfrau während der Fahrt aus der geöffneten Heckklappe des Wagens auf die Straße gefallen.
Laut Klatte kann der Oldenburger AWB nicht sagen, wo sich der Koffer genau befindet. Vermutlich sei er aber mit dem übrigen Müll geschreddert und nach Bremen zur Weiterverarbeitung des Abfalls transportiert worden. Mit dem Geld wollte die Frau bei der Bank Rechnungen begleichen.
Der Müll wurde geschreddert und nach Bremen gebracht. Das Geld ist unauffindbar.
OLDENBURG – Die Geschäftsfrau nimmt den Verlust ihres Geldes mit Humor – Galgenhumor, wie sie am Donnerstag in einem Gespräch mit der NWZ betonte. Der 69-Jährigen war am Dienstag ein Einkaufstrolley, in dem sich unter anderem 10 000 Euro Bargeld befanden, durch die geöffnete Heckklappe ihres Wagens auf die Cloppenburger Straße gefallen. Ein Müllwagen des Abfallwirtschaftsbetriebes hielt an und entsorgte den Trolley in der Müllkammer des Lasters. Das teilten nach Angaben von Polizeisprecher Stephan Klatte Zeugen des Vorfalls am Donnerstag mit.
Die Frau war von Kreyenbrück kommend über die Straße Ewigkeit zunächst zur Cloppenburger Straße gefahren. Bevor sie gegen 13.30 Uhr losfuhr, musste sie allerdings erst einmal Eis kratzen. Anschließend muss sie die Heckklappe des Autos offenbar nicht fest genug geschlossen haben, die Klappe öffnete sich während der Fahrt und der Koffer fiel auf die Straße. Den Vorfall hatte „ein netter Herr“beobachtet, der sie erst am Marschweg/Ecke Gartenstraße vor der roten Ampel ansprechen konnte, als das Auto hielt. Die 69-Jährige fuhr sofort zurück und suchte die Straße ab – ohne Erfolg.
Eine Versicherung wird wohl nicht zahlen. „Gegen Dummheit kann man sich nicht versichern“, schätzte die Geschäftsfrau die Situation in einem Gespräch mit der NWZ durchaus realistisch und humorvoll ein. Gegen 10 Uhr sei sie am Donnerstag von einer Polizistin angerufen und informiert worden. Die Beamtin habe offenbar zuvor mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb Kontakt aufgenommen und erfahren, dass der Koffer geschreddert worden sei.
Die Stadtverwaltung bestätigt diese Mitteilung. Da diverse Autos dem Trolley ausweichen mussten, habe ein Mitarbeiter der Besatzung des Müllwagens das Verkehrshindernis beseitigt und den arg demolierten Koffer in die Schüttung geworfen. „Er war davon ausgegangen, dass der ramponiert aussehende Trolley von irgendjemandem am Straßenrand ,entsorgt’ wurde und der Koffer sich so auf die Fahrbahn ,verirrt’ hat“, teilte Stadtsprecher Stephan Onnen mit. Nichts habe darauf hingedeutet, dass es sich um ein Gepäckstück handele, das aus einem fahrenden Auto gefallen sei. Es habe keine Auffälligkeiten gegeben, die auf den Inhalt schließen ließen.
Wie üblich habe das Sammelfahrzeug dann die Abfallstoffe in der mechanischen Abfallaufbereitungsanlage Neuenwege entleert. „Das gesammelte Material wurde noch am selben Tag der Aufbereitungsanlage zugeführt und mechanisch zerkleinert“, teilt die Stadt weiter mit. Anschließend seien keine verwertbaren Rückstände mehr zu finden gewesen. Der aufbereitete Restmüll sei anschließend der Endverwertungsanlage in Bremen-Blumenthal zugeleitet worden. Der Anlagenbetreiber wurde nach Bekanntwerden der Trolley-Suche umgehend vom Abfallwirtschaftsbetrieb kontaktiert, aber auch hier war leider nichts zu entdecken, was weiterhelfen würde.
Die Geschäftsfrau meinte abschließend, froh zu sein, einen Ehemann zu haben, der ihr gesagt habe, dass es Wichtigeres im Leben gebe als dem verlorenen Geld hinterherzutrauern – Gesundheit beispielsweise.