Von Eröffnungsfeier soll Zeichen ausgehen
Sportler aus Süd- und Nordkorea laufen heute gemeinsam ein
PYEONGCHANG – Ji Fas Programm wird noch ein großes Geheimnis gemacht. Doch schon vor der Eröffnungsfeier zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang ist klar, dass von der Zeremonie an diesem Freitag (12 Uhr/ ARD und Eurosport) ein Zeichen des Friedens ausgehen soll. Das Fest im Olympiastadion ist auch Ausdruck der jüngsten Annäherung zwischen den beiden koreanischen Staaten. 22 nordkoreanische Athleten sind bei den Spielen im Süden dabei und werden zusammen mit den Sportlern aus dem Gastgeberland Südkorea hinter einer gemeinsamen Flagge einziehen und damit auch ein Signal der Einheit aussenden.
Erklingen wird dann auch „Arirang“– ein bekanntes koreanisches Volkslied, das schon früher bei gemeinsamen Auftritten zum Start von Olympischen Spielen die Nationalhymnen beider Länder ersetzt hat. Es wird für die einheimischen Zuschauer der wohl emotionalste Augenblick der Feier sein.
Die Spiele sollen nach dem Willen der südkoreanischen Regierung helfen, eine dauerhafte Entspannung zu erreichen. Eine hohe nordkoreanische Delegation mit der einflussreichen Schwester des Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, wird aller Voraussicht bei der Eröffnungsfeier im Stadion sein.
35000 Zuschauer im Stadion und ein Milliarden-Publikum weltweit am Fernseher werden die Eröffnungsfeier verfolgen und erleben, wenn Staatspräsident Moon Jae In die Eröffnungsformel spricht. Etliche Staatsgäste haben sich angekündigt, darunter auch Bundespräsident Franz-Walter Steinmeier.
Sorge hatten die Organisatoren nach den aggressiven Kältewellen in diesem Winter zuletzt, dass die Besucher im Olympiastadion in den Bergen um Pyeongchang zu stark frieren müssen. Nach Prognosen des koreanischen Wetteramtes könnten die Temperaturen am Freitagabend in der Region bei minus zwei bis minus fünf Grad liegen.
Mit der Eröffnung der Pyeongchang-Spiele verbindet das Internationale Olympische Komitee IOC aber auch die Hoffnung, zumindest bis zum 25. Februar die Schatten des russischen Doping-Skandals etwas zu verdrängen. Doch die Folgen der Affäre sind auch bei der Eröffnung sicher, wenn die zugelassenen Sportler aus Russland wegen der Sperre ihres NOK unter der Bezeichnung „Olympische Athleten von Russland“einlaufen. Die deutsche Mannschaft wird der Nordische Kombinierer Eric Frenzel als Fahnenträger anführen, wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Donnerstag offiziell bekanntgab.
Unterdessen hält das Norovirus die Organisatoren der Winterspiele unter Spannung. Wie das Organisationskomitee mitteilte, hat sich die Zahl der Patienten um 42 auf 128 erhöht. Sportler sollen weiterhin nicht infiziert worden sein. Von den neuen Fällen am Donnerstag entfielen acht auf die Regionen Pyeongchang (drei) und Gangneung (fünf), wo sich die meisten Wettkampfstätten befinden.