Kanadier wollen Kaufhof behalten
Angebot von Signa abgelehnt
TORONTO/KÖLN/OLDENBURG/ DPA – Ein Verbund von Kaufhof und Karstadt unter einem Dach ist wieder einmal vom Tisch. Der kanadische Warenhauskonzern Hudson’s Bay Company (HBC) will Kaufhof nicht an den österreichischen Karstadt-Eigentümer Signa verkaufen. Der HBC-Aufsichtsrat lehnte ein entsprechendes Signa-Angebot einstimmig ab. Darauf habe Signa die Offerte zurückgezogen, teilte HBC am Mittwoch in Toronto mit. Der HBC-Interimschef Richard Baker bezeichnete Kaufhof erneut als ein Kernstück der Unternehmensstrategie der Kanadier. Kaufhof hat auch einen Standort in Oldenburg.
Die Aufsichtsräte befanden, dass das Signa-Angebot nicht im Interesse der HBCAktionäre sei. Es liege zum einen beträchtlich unter dem eigentlichen Wert des deutschen Geschäftes und damit verbundener Immobilien. Zum anderen äuLerte das Gremium weiterhin Zweifel an der Finanzierung des Angebots, das – wie schon im November – weiterhin als „unerbeten“bezeichnet wird.
Zuvor hatte schon KaufhofChef Roland Neuwald das Signa-Angebot als wenig hilfreich zur Lösung der Probleme der Warenhauskette bezeichnet: „Ich sehe nicht, dass dadurch ein besseres Geschäftsmodell entsteht. Unsere gröLten Konkurrenten sind die Amazons und Zalandos dieser Welt“, sagte er der „Bild“-Zeitung.
Derweil will Kaufhof bis 2020 rund 400 der rund 1600 Arbeitsplätze in der Kölner Konzernzentrale streichen. Der Stellenabbau solle aber sozialverträglich durch natürliche Fluktuation, Mbergangsregelungen für ältere Mitarbeiter und Abfindungen erfolgen, kündigte das Unternehmen an. Neuwald sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, ein Personalabbau sei unumgänglich. Das Unternehmen brauche eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur.