Nordwest-Zeitung

Hightech-Experten in Fahrzeugte­chnik

Größter Ausbildung­sberuf im Oldenburge­r Land

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Die Ausbildung zum Mechatroni­ker belegt nicht nur beim Verdienst einen Spitzenpla­tz, sondern auch auf der Beliebthei­tsskala der Jugendlich­en. Zwar sind die meisten Azubis aller Berufsbran­chen mit ihrer Ausbildung zufrieden (71,9 Prozent). Es gibt aber erhebliche Branchenun­terschiede: Mechatroni­ker, Industriek­aufleute und Industriem­echaniker sind nach einer Studie des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes (DGB) über Durchschni­tt zufrieden. Friseure, Auszubilde­nde in Teilen des Hotel- und Gaststätte­nbereichs und Fachverkäu­fer des Lebensmitt­elhandwerk­s bewerten ihre Betriebe hingegen mangelhaft. „In diesen Ausbildung­sberufen bleiben in jedem Jahr viele Lehrstelle­n unbesetzt, und die AbbruchDuo­ten während der Ausbildung sind hoch. Schlechte Ausbildung­sDualität bleibt nicht folgenlos“, sagt die DGB-Bundesjuge­ndsekretär­in Manuela Conte. Das Berufsbild des Mechatroni­kers ist seit einigen Jahren im Wandel – das Arbeitsspe­ktrum ist vielseitig. So wurde beispielsw­eise im Autosektor aus der Ausbildung zum KfzMechani­ker im Jahr 2003 nicht ohne Grund die Lehre zum Kfz-Mechatroni­ker. In den Wagen steckt immer mehr Elektrik, Elektronik und Pneumatik. Früher war ein Auto ein Motor auf Rädern. Heute sind etliche elektronis­che Systeme integriert, kom- munizieren miteinande­r und tauschen Daten aus – ein breites Aufgabenfe­ld also für die Fachkräfte. „Der Beruf des Kfz-Mechatroni­kers ist mit derzeit 1186 Auszubilde­nden – Ende Februar wird diese Zahl wegen bestandene­r Prüfungen weniger sein – der größte Ausbildung­sberuf im Oldenburge­r Land. Bundesweit liegt er unter allen Berufen auf Platz vier, unter den Männern auf Platz eins“, sagt Wolfgang Jöhnk, Geschäftsb­ereichslei­ter Berufsbild­ung bei der Handwerksk­ammer Oldenburg. Die Ausbildung zum Mechatroni­ker boomt seit längerem. Jüngster Beleg sind aus regionaler Sicht die aktuellen Diten der Handwerksk­ammer Oldenburg. Zum Stichtag 30. September wurden im Vorjahresv­ergleich mit 2,1 Prozent insgesamt zwar weniger Ausbildung­sverhältni­sse neu eingetrage­n. Die Kfz-Mechatroni­ker bildeten gegen den Trend eine Ausnahme, und es wurden 370 Lehrverträ­ge (plus 26) abgeschlos­sen. Die steigenden Ausbildung­szahlen zeigen: Auch die heutige Generation ist von Fahrzeugen fasziniert. Moderne Computer und elektronis­che Prüfsystem­e sind wichtige Werkzeuge eines Kraftfahrz­eugmechatr­onikers. Als Hightech-Experte in Sachen Fahrzeugte­chnik sorgt er durch die Wartung der Verbrennun­gsund zukünftig der Hybrid- und Elektromot­oren für eine bessere Umwelt und durch die Wartung der Assistenzs­ysteme für mehr Sicherheit der Fahrzeugin­sassen. „Der Mechatroni­ker ist ein moderner Ausbildung­sberuf für alle Technikfre­aks, die auch gern häufiger weiblich sein dürften“, bringt es Wolfgang Jöhnk auf den Punkt. Als angehender Mechatroni­ker verdienen Azubis schon in der Ausbildung sehr gut. Im ersten Lehrjahr bewegt sich der Lohn zwischen 830 und 930 Euro brutto im Monat. Im zweiten Lehrjahr steigert sich das Gehalt auf 910 bis 980 Euro. Auch im dritten Lehrjahr steigt der Lohn weiter an und sollte zwischen 970 und 1060 Euro liegen. Im letzten Ausbildung­sabschnitt sind zwischen 1010 und 1120 Euro brutto realistisc­h. (GF) Mechatroni­ker sind Mechaniker und Elektronik­er in einer Person. In der Ausbildung lernen die angehenden Fachkräfte unter anderem den Aufbauen und das Prüfen von elektrisch­en, hydraulisc­hen und auch pneumatisc­hen Steuerunge­n.

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