WEINENDE SKI-KÖNIGIN
Bruno Massot und Aljona Savchenko
PYEONGCHANG/DPA – Aljona Savchenko musste über sich selbst lachen. Eine heftige Erkältung und der Jetlag verleiteten die fünfmalige PaarlaufWeltmeisterin zu einem ungewohnten Patzer im olympischen Teamwettbewerb. Statt den dreifachen Wurf-Flip zu springen, nahm die 34-Jährige an der Seite von Bruno Massot einen anderen Anlauf. „Ich habe das mit dem Axel verwechselt. Da hat Schwung gefehlt, das darf nicht passieren“, sagte Savchenko selbstkritisch. Mehr als der achte Platz im Zwischenklassement in Pyeongchang war nicht drin, da zuvor der Berliner Paul Fentz zweimal gestürzt war. Die Medaillen werden am Montag vergeben.
Für Savchenko/Massot ist der Team-Wettkampf ohnehin nur eine gute Probe für die Paarlauf-Entscheidung am Mittwoch, bei der die WahlOberstdorfer Mitfavorit sind. Lindsey Vonn (33) versuchte gar nicht, gegen ihre Tränen anzukämpfen. „Es ist so schwer für mich, darüber zu sprechen“, sagte der US-Skistar. Dann aber redete sie bei ihrem ersten Auftritt in Pyeongchang doch über ihren kürzlich verstorbenen Großvater Don Kildow. „Ich vermisse ihn so sehr“, sagte Vonn und fügte mit brüchiger Stimme an: „Ich will für ihn gewinnen!“Kildow spielte eine Schlüsselrolle ihrer Karriere. „Ohne ihn würde ich keine Rennen fahren“, hat Vonn einmal über den Mann gesagt, der ihr das Skifahren auf einem Hügel Wisconsin beibrachte. Vonn erschien mit schwarzen Handschuhen, weil sie sich bei möglicherweise kranken Gesprächspartnern nicht anstecken wollte. Vor und nach dem Tränenintermezzo scherzte und lachte sie viel, unter anderem über ihr Single-Dasein. Sie hoffe, sagte Vonn, dass ihre Skikumpels Aksel Svindal und Kjetil Jansrud ihr „einen Kerl besorgen“würden.