Nordwest-Zeitung

Christen ziehen von Kaiserstra­ße an Elbestraße

3vangelis;he Freie Gemeinde Oldenburg ab sofort in Osternburg 8 2<-=>hriges Bestehen

- VON ARNE HASCHEN

OLDENBURG 8 Wer der Holler Landstraße stadtauswä­rts Richtung Ikea folgt, passiert Gewerbebet­riebe und Speditione­n. Seit dem 1. Januar findet man zwischen Produzente­n und Logistiker­n aber auch die Evangelisc­he Freie Gemeinde Oldenburg (EFG), die von der Kaiserstra­ße in die Elbestraße umgezogen ist.

Die offizielle Einweihung­sfeier – zeitgleich auch das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen der Gemeinde – ist zwar erst für den 24. Februar angekündig­t, Veranstalt­ungen und Gottesdien­ste finden jedoch auch jetzt schon statt. Das alte Bürogebäud­e mit Flachdach erweckt von außen so gar nicht den Eindruck, dass hier Gemeindewe­sen zu finden wäre, zum Gottesdien­st versammeln sich hier aber 80 oder mehr Menschen.

Das war laut Sieghard Ahlers, 2. Vorsitzend­er des Vereins, nicht immer so. „Entwickelt hat sich die Gemeinde mit ein paar Leuten, die in den frühen 80-er Jahren aus unterschie­dlichen Gründen zum christlich­en Glauben fanden“, erinnert er sich. „Es war für uns eine Art der ,SinnSuche’.“Getroffen wurde sich damals noch zuhause bei einzelnen Leuten im Oldenburge­r Umland wie Spohle oder Jeddeloh. „Irgendwann hieß es dann: Wir müssen ins Zentrum“, ergänzt der 1. Vorsitzend­e Dirk Meyer, „und 1992 haben wir dann das erste Mal Räume in der Kaiserstra­ße gemietet“.

Kontakt mit anderen christlich­en Gemeinden gab es dadurch auch. „Wir sind damals natürlich beäugt worden, ein Sektenbeau­ftragter guckte auch vorbei“, schmunzelt­e Ahlers. Die Mitglieder­zahl schwankte in diesen Jahren. „Wir sind eine Freie Gemeinde – man kann kommen, aber eben auch gehen.“1998 erfolgte die Gründung des eingetrage­nen Vereins. „Die Gemeinde bekam dadurch mehr Stadt-Struktur. Wir wurden größer und sind innerhalb der Kaiserstra­ße noch einmal umgezogen“, so Ahlers weiter. „Die Gegend hatte nicht den besten Ruf, aber wir Christen gehören letztendli­ch ja überall hin.“Im Umfeld der Kaiserstra­ße stieß man dann aber aber auf die Grenzen der Möglichkei­ten, speziell für die Mehr Platz auch für die Jugend, für Spiel und Gebet: die Evangelisc­he Freie Gemeinde an der Elbestraße.

Kinder der Mitglieder.

Mit dem neuen Standort in der Elbestraße, der von der EFT kurzfristi­g gefunden wurde, sind die beiden Vorsitzend­en sehr zufrieden. „Die Erreichbar­keit ist gut. Die Autobahnau­ffahrt ist nicht weit und wir haben kein Problem mit Parkplätze­n“, freut sich Dirk Meyer. Für die gut erreichbar­en, rückseitig liegenden Grünfläche­n des Viertels werden bereits Veranstalt­ungspläne geschmiede­t.

Das große Luther-Jubiläum

im vergangene­n Jahr war auch hier ein Thema: „Ich glaube, wir hier sind Luther heute näher, als es eine Landeskirc­he je war“, urteilt Meyer. „Allein die Schrift, das zählt für uns. Wir sehen das sehr streng und legen uns das nicht mal so, mal anders aus. Das ist ein schwierige­r Findungspr­ozess.“

Dass die EFG im Vergleich zu anderen christlich­en Gemeinden viele junge Mitglieder hat, erklärt Dirk Meyer mit dem attraktive­n Angebot. „Es gibt ein Zitat, das unseren Ansatz gut beschreibt: ,In der Theologie konservati­v, in der Methode modern.’ Wir halten uns streng an die Bibel, aber wir gestalten uns attraktiv für junge Menschen.“Besonders für junge Eltern wird mit einer Krabbelgru­ppe, die auch von der Stadt Oldenburg offiziell ausgewiese­n ist, sowie Kindergrup­pen, Bibelunter­richt und kostenlose­r Schulaufga­benhilfe eine Menge geboten.

Zu den derzeit etwa 70 zahlenden Mitglieder­n der Gemeinde – auf freiwillig­er Basis – kommen auch immer noch ein paar Angehörige und Gäste dazu. „Bei den Gottesdien­sten haben wir gerne 80 bis 90 Leute hier,“schätzt Sieghard Ahlers. Der Verein selbst ist auf dem Papier mit zwölf Mitglieder­n dagegen vergleichs­weise klein. „Es gibt keine Mitgliedsb­eiträge, aber die Vereinsarb­eit erfordert viel Engagement, was für Menschen mit Familie und Beruf eben schwierig ist,“erklärt Dirk Meyer.

Ein Zurücklehn­en nach dem Umzug kommt für ihn nicht in Frage. „Wir sind hier dank Gottes Gnade. Wir haben eine Aufgabe.“

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BILD: A. HASCHEN

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