Polizeieinsatz macht Komödie zum Krimi
Einbrüche in Grundschule Ohmstede – Theatervorstellung beginnt nach Spurensicherung
08el Theater rund ums Theater gab es in Ohmstede. Besonderen Applaus kassierte ein umsichtiger Hausmeister.
OHMSTEDE – Angespannt ist die Lage normalerweise bei der Premiere eines Theaterstücks – in Ohmstede wurde nun aber das letzte Heimspiel zum Knaller. Und dafür haben bislang unbekannte Einbrecher gesorgt. Die hatten sich die Grundschule Ohmstede als Tatort ausgewählt. Deren Aula ist aber auch Spielstätte der Theatergruppe des Ohmster Plattdütschen Vereens.
Zwei Aufführungen der Komödie „Koppöver in’t Glück“gingen dort am vergangenen Wochenende über die Bühne. Zwei Mal waren aber auch Diebe in der Schule aktiv. Und so kamen sich Kriminelle, Kriminalisten und Komödianten irgendwie ins Gehege.
Im öffentlichen Polizeibericht liest sich das Geschehen dann allerdings emotionslos: „In der Zeit von Freitag, 9. Februar, 18 Uhr, und Samstag, 10. Februar, 12 Uhr, hebelten unbekannte Täter ein Fenster einer Schule an der Rennplatzstraße auf. Als Diebesgut wurde ein Laptop erlangt. In der Nacht zu Sonntag stiegen erneut Unbekannte in das Schulgebäude ein. Die Einbrecher hatten ein Fenster aufgehebelt und im Gebäude mehrere Türen und Schränke gewaltsam aufgebrochen. Mit einem Tresor samt Bargeld in Höhe von über 100 Euro flüchteten die Täter anschließend.“
Aufregender schildert Christina von Minden, Schriftführerin des Vereins, das Geschehen vom Wochenende. „Als der Hausmeister am Samstagmorgen feststellte, dass eingebrochen worden war, hat er gleich die Polizei alarmiert. Die Beamten haben dann nach Spuren gesucht. Wir durften aber schon unsere Bühne aufbauen und konnten dann zum Glück auch spielen.“Aufatmen in der Truppe – bis es am Sonntag noch spannender wurde.
Als der Hausmeister anderntags erneut Einbruchsspuren vorfand, war die Lage nämlich brisanter. „Er dachte, die Täter sind noch im Gebäude“, erzählt Christina von Minden. Die Polizei rückte also wieder an und sicherte das Schulgebäude ab. Derweil warteten die Schauspieler draußen vor der Tür. „Wir wussten nicht, ob wir überhaupt spielen können und ob vielleicht etwas von unserer Technik gestohlen worden ist“, so die Ohmstederin. Die ersten Theatergäste dieser Aufführung für die Stiftung Bahn-Sozialwerk Oldenburg traten bereits auf. Drinnen hatten die Diebe aber schon ihren Abgang gemacht. Die Profis der Spurensicherung pinselten mittlerweile markante Stellen mit Fingerabdruckpulver ein. Bis die Mimen sich für die Bühne mit Puder bestäuben durften, dauerte es noch.
Und da kam Hausmeister Eilers ins Spiel. „Er sorgte dafür, dass sich die Gäste drinnen aufwärmen konnten“, erzählt Christina von Minden. „Es wurden in der Vorhalle Tische und Stühle aufgestellt und Kaffee angeboten.“Das Publikum spielte bestens mit. Nach dem ganzen Theater hob sich dann auch der Vorhang zum wahren Theater. Und am Ende gab es großen Applaus für die Schauspieler, die geduldigen Gäste, die emsigen Polizisten und den umsichtigen Hausmeister.