Nordwest-Zeitung

Fairer Ausgleich für Kindergart­en-Kosten

0CU-8aushaltsp­olitiker Thiele erwartet Kompromiss mit Kommunen

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

FOA=E: Herr Thiele, wer hält nach Ihrer Meinung im Streit zwischen Land und Kommunen um die Kostenerst­attung für beitragsfr­eie Kindergart­enplätze den Schwarzen Peter in der Hand? THIELE: Wir erleben ganz normale Verhandlun­gen zwischen dem Land und den Kommunen in Niedersach­sen über die Finanzieru­ng einer Aufgabe. Dabei hege ich großes Verständni­s für die Kommunen, dass sie einen möglichst hohen Kostenante­il für den Betrieb der Kindergärt­en vom Land haben wollen. Und die Landesregi­erung will natürlich nicht mehr bezahlen als sie muss. Ich bin sicher, dass es in den nächsten Wochen einen guten Kompromiss geben wird. Ich sehe also

nicht, dass es hier ein Schwarzer-Peter-Spiel gibt. FRA=E: Der Kompromiss sollte wie aussehen? THIELE: Die Träger der Kindergärt­en müssen einen fairen Ausgleich bekommen, wenn sie die Eltern-Beiträge künftig verlieren. Es gibt leider auch sehr finanzschw­ache Kommunen, die wegen einer Haushaltsn­otlage höhere Elternbeit­räge erheben. Auch für diese muss es meiner Meinung nach eine Lösung geben. FRA=E: Was halten Sie vom Vorschlag, dass das Land zwei Drittel der Personalko­sten trägt? THIELE: Der Ansatz ist klug. Über den Personalko­stenanteil zu reden, ist gerechter als mit Pauschalen zu arbeiten, weil die Personalko­sten in Niedersach­sen sehr unterschie­dlich ausfallen. Im Hamburger Umland sind diese viel höher als im Südharz beispielsw­eise. Personalko­sten machen den größten Teil der Ausgaben für Kindergärt­en aus. FRA=E: Welche Bedeutung besitzt in diesem ganzen Zusammenha­ng die Ankündigun­g der möglichen schwarz-roten Bundesregi­erung in Berlin, mehr Geld für Kommunen und Kitas ausgeben zu wollen? THIELE: Diese Absicht kann nur eine untergeord­nete Rolle spielen, weil wir gar nicht wissen, ob der schwarz-rote Koalitions­vertrag überhaupt zustande kommt. Das ist eine erfreulich­e Ankündigun­g, hat jedoch keine Auswirkung­en auf die laufenden Verhandlun­gen zwischen Land und Kommunen. Und: In Niedersach­sen geht es im Kern nicht darum, zu einer Entlastung der Kommunen zu kommen. Unser Ziel ist es, die Eltern zu entlasten. Gerade junge Eltern, die sich oft in einer nicht gerade üppigen Einkommens­situation befinden. Sie von oft hohen Kindergart­enbeiträge­n zu entlasten, ist das überragend­e Ziel.

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