Nordwest-Zeitung

Forderung nach Pferdeverb­ot an Karneval

Beim Rosenmonta­gs3ug in Köln Unglück mit Kutsche – Fünf Verlet3te

- VON ANTONIA HOFMANN

KÖLN – Nach dem Unglück mit einer Kutsche am Rosenmonta­g in Köln pochen Tierschütz­er auf ein Verbot von Pferden bei Karnevalsz­ügen. „Es ist teilweise so eng und so laut, dass das für die Tiere purer Stress ist“, sagte Claus Kronaus vom Netzwerk für Tiere Köln. Weil Pferde Fluchttier­e seien, würden sie dann durchdrehe­n. Auch hohe Auflagen änderten daran nichts.

Am Montag waren in Köln zwei Kutschpfer­de durchgegan­gen, fünf Menschen wurden verletzt. Nach Augenzeuge­nberichten sollen die Tiere mit einer Flasche beworfen worden sein. Die Polizei konnte zunächst nicht sagen, ob das Unglück dadurch ausgelöst wurde. Die Pferde blieben nach Angaben der Behörden unverletzt. Bereits im vergangene­n Jahr war ein Pferd

im Kölner Rosenmonta­gszug kollabiert.

Der nordrhein-westfälisc­he

Innenminis­ter Herbert Reul sprach sich unmittelba­r nach dem Vorfall gegen ein Pferdeverb­ot aus. „Ein Zug ohne Pferde ist Mist“, sagte der CDU-Politiker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Man müsse jetzt erst einmal klären, was genau die Ursache gewesen sei. Entscheide­nd sei die richtige Vorbereitu­ng. „Vielleicht ist auch die Musik am Zugweg zu laut“, mutmaßte Reul. 2018 liefen in Köln nach Angaben des Festkomite­es 390 Pferde mit.

Mit Blick auf die Züge am Dienstag bekräftigt­e auch der Deutsche Tierschutz­bund seine Forderung nach einem Verbot. Pferde bedeuteten ein „unkalkulie­rbares Risiko für Mensch und Tier“. Der Bund Deutscher Tierfreund­e erklärte: „Ein Zug mit Pferden ist Mist.“Nach Kritik von Tierschütz­ern hatte Köln bereits im Vorfeld strengere Kontrollen für den Umgang mit Pferden beim Rosenmonta­gszug angekündig­t.

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DPA-BILD: MEIS Im Kölner Rosenmonta­gszug ist eine Pferdekuts­che durchgegan­gen. Mehrere Menschen wurden verletzt.

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