Schnappschüsse und freche Sprüche
Deutsche Sportler dürfen aber nicht alles posten
PYEONGCHANG – Unmittelbarer geht es nicht. Nur kurz nach der Diagnose schickte Snowboarderin Silvia Mittermüller aus der Klinik per Instagram das Röntgenbild von ihrem Meniskusschaden um die Welt. Die Social-Media-Aktivitäten von Athleten, Verbänden oder Fans erleben bei den Winterspielen in Pyeongchang einen Höhenflug und haben bereits Gold für freche Kreativität verdient.
„Doller gehts nicht“, textete das Social-Media-Team des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zum Bronzegewinn von Biathlet Benedikt Doll. „Lässt andere Althaus sehen“, lautete der Spruch zu Katharina Althaus, die im Skispringen Silber holte. Für den zweiten GoldTriumph von Laura Dahlmeier fiel den DOSB-Dichtern jedoch nur ein: „Diese Frau ist der Hammer!“Die BiathlonKönigin hat noch vier Siegchancen, da muss Raum für verbale Steigerung bleiben.
Ob bei Facebook, Twitter oder Instagram: Gepostet wird von vielen der 154 deutschen Athleten alles Mögliche. Videos aus den Appartements oder der Mensa im olympischen Dorf, Begegnungen mit anderen Sportlern, bis hin zu Schnappschüssen aus dem Deutschen Haus. Nichts ist unmöglich, aber nicht alles ist erlaubt.
Von den DOSB-Experten wurden die Sportler informiert, was das Internationale Olympische Komitee IOC gestattet und was nicht. „Wir haben Schulungen gemacht“, sagte Jens Behler, Leiter Digitale KommunikationbeimDOSB.
Verboten sei es nach wie vor, Videos von Wettkämpfen sowie von der Eröffnungsund Schlussfeier zu posten. Das IOC gehe aber mit der Zeit, es habe sich viel verändert. „Die Athleten sind die besten Botschafter, die das IOC für seine Bewegung hat, wenn sie authentisch berichten, wie gut sie die Spiele finden“, sagte Behler.
Während der Sommerspiele 2016 in Rio registrierte der DOSB 80 Millionen Kontakte auf den verschiedenen SocialMedia-Kanälen, verzeichnete rund 80 000 Downloads und mehr als 18 Millionen VideoViews.
Bei den PyeongchangSpielen wird es nicht so gigantisch funken. „Der Zeitunterschied ist nicht optimal für die Live-Kommunikation“, weiß Behler.