Absagen erfordern mentale St r e
Servus! Auch wenn ich kein Fan der im Vergleich zu den spektakulären SlopestyleWettkämpfen etwas altbackenen Kombination bin, war ich doch sehr erleichtert, dass endlich die erste Entscheidung bei den Alpinen über die Bühne gehen konnte. Das Programm ist ja nach den ganzen Renn-Absagen aufgrund der Wetterkapriolen immer noch verdammt straff.
Die Verschiebungen stellen die Athleten vor eine besondere mentale Herausforderung. So gilt es, den Lagerkoller zu vermeiden – schließlich wohnen viele Sportler aus aller Herrenländer in einem Hotel. Da kommt es darauf an, die Ruhe zu bewahren und die richtige Mischung zwischen Entspannung und erneuter Fokussierung zu finden – ansonsten steigt der Druck, der externe wie der selbst auferlegte, ins Unermessliche und wirkt sich leistungshemmend aus.
Der unerschütterliche Glaube an die eigene Stärke ist der Schlüssel – als Parade- beispiele kann man da die USStars Mikkaela Shiffrin und Lindsey Vonn nennen. Neben ihrer fahrerischen Extraklasse bringen die beiden eine beeindruckende Coolness mit.
Doch auch die deutschen Medaillenhoffnungen für die Rennen in der Nacht zum Donnerstag sehe ich diesbezüglich als gut gerüstet. Viktoria Rebensburg ist ein Wettkampftyp und mental stark. Nach ihrem Triumph von 2010 weiß sie wie man Olympiasiegerin im Riesenslalom wird – das dürfte ihr Sicherheit geben.
Abfahrer Thomas Dreßen wirkt auf mich so souverän und gereift, dass ihm alles zuzutrauen ist. Die Kombination war für ihn ein „Aufwärmprogramm“– dass er dabei im Abfahrtsteil der Schnellste war, wird ihm zusätzlich Selbstvertrauen verleihen. Dreßen ist im „Flow“, wie man so schön sagt. Ich bleibe dabei: Wer wie er die Streif in souveräner Manier gewinnt, der kann alles. Auch OlympiaGold!