Thyssen-Beschäftigte in Emden hoffen auf Land
Minister Althusmann will an traditionsreichem Standort festhalten – „Bin vorsichtig optimistisch“
Der Betriebsrat sprach von einem „guten Signal an die Belegschaft“. Die Konstruktionsabteilung in Emden soll geschlossen und 220 Jobs nach Hamburg und Kiel verlagert werden.
EMDEN – In der Auseinandersetzung um die geplante Schließung des letzten Thyssen-Krupp-Standortes in Emden hat sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann zuversichtlich gezeigt. „Ich bin vorsichtig optimistisch“, sagte der CDUPolitiker am Dienstag zum Auftakt eines Treffens in Hannover mit dem Betriebsrat und Vertretern der IG Metall. „Das Land Niedersachsen will an dem traditionsreichen Schiffbaustandort Emden mit Nachdruck festhalten.“Es bleibe nun abzuwarten, wie die Konzernleitung die Gesamtsituation bewerte.
Thyssen-Krupp Marine Systems (TKMS) will die Konstruktionsabteilung schließen und die 220 Jobs nach Hamburg und Kiel verlagern. Die Arbeitnehmervertreter haben dazu ein Alternativkonzept entwickelt, das sie am Freitag in Emden bereits der Geschäftsführung vorgestellt hatten.
„Das kann sich sehen lassen“, sagte Althusmann bei der Übergabe des Konzeptes. Die Arbeitnehmervertreter halten die Schließung für ein Verlustgeschäft und sehen noch viele ungenutzte Potenziale auf dem Gelände der ehemaligen Traditionswerft.
Die Betriebsratsvorsitzende Amke Wilts-Heuse wertete die Unterstützung der Landesregierung als ein „gutes Signal für die Belegschaft“. „Wir erhoffen uns positive Signale und dass der ThyssenVorstand seine Entscheidung revidiert – und wir glauben, wir haben dazu genug Argumente jetzt geliefert“, sagte der Emder IG Metall-Geschäftsführer Michael Hehemann. Keines der von der Geschäftsleitung vorgelegten Argumente habe mit dem Standort Emden selbst zu tun.
Althusmann betonte, Thyssen-Krupp in Emden sei ein für die gesamte Schifffahrt wichtiger Standort. Das Land werde im Rahmen seiner Möglichkeiten alles tun, um ihn zu erhalten.