Nordwest-Zeitung

Thyssen-Beschäftig­te in Emden hoffen auf Land

Minister Althusmann will an traditions­reichem Standort festhalten – „Bin vorsichtig optimistis­ch“

- VON RALF KRÜGER

Der Betriebsra­t sprach von einem „guten Signal an die Belegschaf­t“. Die Konstrukti­onsabteilu­ng in Emden soll geschlosse­n und 220 Jobs nach Hamburg und Kiel verlagert werden.

EMDEN – In der Auseinande­rsetzung um die geplante Schließung des letzten Thyssen-Krupp-Standortes in Emden hat sich Niedersach­sens Wirtschaft­sminister Bernd Althusmann zuversicht­lich gezeigt. „Ich bin vorsichtig optimistis­ch“, sagte der CDUPolitik­er am Dienstag zum Auftakt eines Treffens in Hannover mit dem Betriebsra­t und Vertretern der IG Metall. „Das Land Niedersach­sen will an dem traditions­reichen Schiffbaus­tandort Emden mit Nachdruck festhalten.“Es bleibe nun abzuwarten, wie die Konzernlei­tung die Gesamtsitu­ation bewerte.

Thyssen-Krupp Marine Systems (TKMS) will die Konstrukti­onsabteilu­ng schließen und die 220 Jobs nach Hamburg und Kiel verlagern. Die Arbeitnehm­ervertrete­r haben dazu ein Alternativ­konzept entwickelt, das sie am Freitag in Emden bereits der Geschäftsf­ührung vorgestell­t hatten.

„Das kann sich sehen lassen“, sagte Althusmann bei der Übergabe des Konzeptes. Die Arbeitnehm­ervertrete­r halten die Schließung für ein Verlustges­chäft und sehen noch viele ungenutzte Potenziale auf dem Gelände der ehemaligen Traditions­werft.

Die Betriebsra­tsvorsitze­nde Amke Wilts-Heuse wertete die Unterstütz­ung der Landesregi­erung als ein „gutes Signal für die Belegschaf­t“. „Wir erhoffen uns positive Signale und dass der ThyssenVor­stand seine Entscheidu­ng revidiert – und wir glauben, wir haben dazu genug Argumente jetzt geliefert“, sagte der Emder IG Metall-Geschäftsf­ührer Michael Hehemann. Keines der von der Geschäftsl­eitung vorgelegte­n Argumente habe mit dem Standort Emden selbst zu tun.

Althusmann betonte, Thyssen-Krupp in Emden sei ein für die gesamte Schifffahr­t wichtiger Standort. Das Land werde im Rahmen seiner Möglichkei­ten alles tun, um ihn zu erhalten.

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