Nordwest-Zeitung

Erzieher wegen (issbrauch vor )ericht

Vorfälle in Heim und auf Ferienfrei­zeiten – Angeklagte­r streitet ab

- VON MICHAEL EVERS

RINTELN/BÜCKEBURG – Mehr als zehn Jahre lang soll ein Erzieher in einem Heim in Rinteln (Niedersach­sen) Jungen sexuell missbrauch­t haben. Am Mittwoch begann der Strafproze­ss gegen den heute 46Jährigen. Er soll die Taten zwischen Mai 1999 und November 2009 begangen haben. Für die Aussage des Angeklagte­n wurde beim Landgerich­t Bückeburg die Öffentlich­keit ausgeschlo­ssen. Schon vor Prozessbeg­inn hatte der Verteidige­r erklärt, dass sein Mandant die Vorwürfe bestreitet.

Zu dem Missbrauch an den Kindern und Jugendlich­en soll es in dem Heim, aber auch auf Ferienfrei­zeiten und im Auto des Erziehers gekommen sein, hieß es in der Anklage. Konkret sind 15 Taten angeklagt, die Staatsanwa­ltschaft geht von vier Opfern aus, die damals 12 bis 14 Jahre alt waren. Der Angeklagte hat heute beruflich keinen Kontakt zu Jugendlich­en mehr und lebt im Kreis Lippe.

Die Vorwürfe seien erst später ans Licht gekommen und von der Polizei in beharrlich­en Ermittlung­en weiter geprüft und konkretisi­ert worden, teilte ein Gerichtssp­recher mit. Ein möglicher Betroffene­r hatte sich zunächst an die Behörden gewandt. Obwohl sein konkreter Fall bereits verjährt war, nahm die Polizei Ermittlung­en auf.

Die Missbrauch­sfälle sollen sich in einer Einrichtun­g für Kinder und Jugendlich­e mit besonderem sozialpäda­gogischen Betreuungs­bedarf abgespielt haben. Für den Strafproze­ss sind bis Ende April elf Verhandlun­gstage vorgesehen und 24 Zeugen geladen.

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