Nordwest-Zeitung

Kommissare auf dem roten Teppich

Berliner „Tatort“am Sonntag im Ersten – „Meta“ein Film im Film

- VON CAROLINE BOCK

See siebte Fall der Er; mittler Nina Rubin (Me; ret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) führt ins Filmgeschä­ft. Gedreht wurde auch auf der Berlinale.

BERLIN – Wenn der „Tatort“an diesem Sonntag (ab 20.15 Uhr im Fernsehen läuft, ist die Berlinale voll im Gange. Passend dazu zog der Rundfunk Berlin-Brandenbur­g erstmals mit seinen Dreharbeit­en auf das Filmfestiv­al. Die Ermittler Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) gehen über den roten Teppich, denn die Spur bei ihrem siebten Fall führt ins Filmgeschä­ft. Es gibt einen Film im Film im Film – ein bisschen so, als ob man bei einem Spiegelsch­rank im Bad die Türen aufklappt und sich das Bild unendlich spiegelt.

Der Film „Meta“spielt mit verschiede­nen Ebenen. Ein „Zwiebeltat­ort“sei das, sagt Meret Becker. „Das ist immer noch eine Schicht und das nimmt kein Ende.“

Zu Beginn landet ein Päckchen mit einem abgeschnit­tenen Finger im Präsidium. In einem Miet-Lager finden Rubin und Karow die Leiche

einer jungen Prostituie­rten. Das Paket führt sie schließlic­h zu einer Filmproduk­tion und dem Film „Meta“, der auf der Berlinale Premiere feiert. Die Fahnder holen den Regisseur (Isaak Dentler) aus dem Publikum. In seinem Film wird der Mord an einer Prostituie­rten geschilder­t, es gibt auch darin Polizisten (Ole Puppe und Fabian Busch).

Steckt der Drehbuchau­tor Peter Kotheas (Simon Schwarz) hinter dem echten

Mord? Und was hat der Geheimdien­st damit zutun? „Es ist nur ein Film“, heißt es. Wirklich? Robert Karow schüttet in einer Szene Energy-Drinks in sich hinein und scheint fast durchzudre­hen, weil sein Fall und der Kinofilm so verschwimm­en.

Ein netter Einfall: Im „Tatort“-Vorspann sind ein Kinosaal und die Silhouette­n von Zuschauern zu sehen. Zwischenme­nschlich knarrt es weiter zwischen Robert Karow

und Nina Rubin: Sie hätte ihn gern nicht nur als Kollegen, sondern als Kumpel. Er sträubt sich noch. Außerdem muss die Kommissari­n verkraften, dass ihr Sohn zum Vater ziehen will. Viel mehr Privatlebe­n ist diesmal nicht beim „Tatort“– als schauspiel­erisches Duo haben sich Meret Becker und Mark Waschke warm gespielt.

Eigentlich soll es nicht mehr so viele Experiment­e in der Krimireihe geben, hatte

die ARD im Herbst erklärt. „Meta“ist eines. Für Drehbuchau­tor Erol Yesilkaya und Regisseur Sebastian Marka ist es bereits ihr fünfter „Tatort“.

Wird das Experiment auf die Quote gehen? Ob das etwas gewollte Spiel von „Meta“– inklusive Anspielung­en auf „Taxi Driver“– bei den Zuschauern gut ankommt, wird sich zeigen. Einige verfolgen den „Tatort“mittlerwei­le mit dem Smartphone in der Hand und könnten sich verheddern.

 ?? DPA-BILD: REINER BAJO ?? Auf dem roten Teppich der Berlinale: Szene mit Meret Becker und Mark Waschke im „Tatort: Meta“
DPA-BILD: REINER BAJO Auf dem roten Teppich der Berlinale: Szene mit Meret Becker und Mark Waschke im „Tatort: Meta“
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany