Nordwest-Zeitung

(ätselraten nach Brücken-Unfall

Ursache bislang nicht bekannt – Streufahrz­eug in Mühlenhunt­e gestürzt

- VON JENS SCHÖNIG

Bes der letzten Prüfung 2011 hatte der Ingenieur an dem knapp 60 Jahre alten Bauwerk nichts zu beanstande­n. Die Stadt untersucht nun andere baugleiche Brücken.

OLDENBURG – Für reichlich Furore sorgte am Dienstag der Unfall eines Winterdien­stfahrzeug­s der Bloher Gartenbau-Firma Quathamer auf der Fußgänger- und Radfahrerb­rücke über der Mühlenhunt­e zwischen Elisabeths­traße und Schlossgar­ten. Beim Überfahren der Brücke hatten die Betonplatt­en der Brückentra­sse unter dem Fahrzeug nachgegebe­n, sodass der Wagen hintenüber durchrutsc­hte und mit dem Heck im Wasser landete. Das Fahrerhaus blieb stecken, sodass der Fahrer sich unverletzt retten konnte.

Am Tag danach laufen die Nachforsch­ungen der Stadt auf Hochtouren. Ein Prüfungsin­genieur versucht derzeit, die Ursache für den ungewöhnli­chen Unfall zu ermitteln. Klar ist bislang, dass die 1959 gebaute und nach Angaben der Stadt 1995 gründlich sanierte Brücke vor dem Unfall keine bekannten Schäden hatte. 2011 durchlief sie ihre letzte ingenieurt­echnische Prüfung. „Damals wurde der Zustand mit 2,1 bewertet, das bedeutet unkritisch“, sagt Stadtsprec­her Reinhard Schenke. „Bei einer 5 hätten wir Alarm schlagen müssen.“

Das Winterdien­stfahrzeug gehörte dem Bloher Gartenbauu­nternehmen Quathamer, das sich im Auftrag der Mit Bauzäunen und Warnbaken ist die Brücke über die Mühlenhunt­e jetzt voll gesperrt. Eine mögliche Reparatur kann noch einige Wochen dauern. Stadt um die Wege im Schlossgar­ten kümmert.

„Wir versuchen derzeit mit dem Unternehme­n Kontakt aufzunehme­n, um das zulässige Gesamtgewi­cht des Wagens zu klären“, erläutert Schenke. „Ebenso müssen wir die Tragfähigk­eit der Brücke erst noch aus den statischen Daten ableiten, die in der laufenden Prüfung ermittelt werden.“Für die NWZ war ein zuständige­r Mitarbeite­r im Unternehme­n für eine Stellungna­hme nicht erreichbar.

Solange nicht abschließe­nd geklärt ist, wie es zu dem

Dnfall kam, ist die zweispurig angelegte Brücke in beide Fahrtricht­ungen gesperrt. „Wir prüfen, ob die Brücke eine neue Auflage erhalten kann“, sagt Schenke. „Dies wird aber einige Wochen dauern.“Gleichzeit­ig wird geprüft, welche Brücken eine ähnliche Bauweise haben und in welchem Zustand diese sind. „Wir haben aber in den letzten drei Jahren bereits fünf Brücken mit baugleiche­m System erneuert“, weiß Schenke. Eine Umleitung über die Mühlenhunt­e ist noch nicht festgelegt. Die nächste Querung führt hinter dem Olantis zur Lazaruswie­se. Ein Video finden sie unter www.NWZonline.de/videos

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BILDER: THOMAS HUSMANN/261NEWS/ANDRE VAN ELTEN
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