Nordwest-Zeitung

Aandervere­in plant mit Weitblick

Neues Programm mit Touren und Themennach­mittagen liegt vor

- VON JENS SCHÖNIG

Wandern ist für viele an= scheinend eine Art Ent= schleunigu­ng. Der Wan= derverein Oldenburg verzeichne­t jedenfalls vermehrten Zulauf.

OLDENBURG – Ein dem Erscheinen seines neuen Jahresprog­ramms hat der Wandervere­in Oldenburg offiziell wieder die Saison für kompakte wie ausgedehnt­e Fußmärsche in geselliger Atmosphäre eingeläute­t. Auf 48 Seiten bietet der Verein jede Menge Ganztagesu­nd Halbtagesw­anderungen, Kurzstreck­en, Radwanderu­ngen und mehrtägige Touren, aber auch Plauderund Klön-Nachmittag­e an.

Der Begriff „Saison“könnte allerdings etwas in die Irre führen, denn im Prinzip ist der Wandervere­in das ganze Jahr hindurch auf Achse. „Halbtagswa­nderungen finden ganzjährig statt“, erklärt die 2. Vorsitzend­e Ursula Spankus. Sie umfassen meist 10 bis 15 Kilometer und gehen über drei bis vier Stunden. Ganztagswa­nderungen, die von März bis November angeboten werden, können zwischen 17 und 25 Kilometer lang werden. „Dabei leben wir aus dem Rucksack“, sagt Ursula Spankus. „Frühstück und Mittag haben wir dabei. Und den Abschluss jeder Ganztagswa­nderung bildet dann eine gemeinsame Einkehr bei Kaffee und Kuchen.“

Eine feste Größe im Programm bilden außerdem die Themennach­mittage. So gab

es Anfang des Monats bereits einen Nachmittag zum Thema „Pflanzen am Wegesrand“, bei der Referentin Helga Domsky das Augenmerk der Teilnehmer auf blühende Besonderhe­iten links und rechts des Wanderwege­s richtete. Im Herbst ist ein Nachmittag zum Thema „Ernährung im Alter“geplant. „Das ist für viele unserer Mitglieder interessan­t“, sagt Ursula Spankus fast entschuldi­gend. „Unsere jüngsten Mitglieder sind so um die 40. Das Vereinsleb­en mit seinen Regularien ist für viele jüngere Leute wahrschein­lich etwas spießig. Und das Leben wird immer hektischer. Die Zeit für ausgedehnt­e Wanderunge­n haben meist auch nur die Leute, die nicht mehr im Berufslebe­n stehen.“

Trotzdem hat der Verein

keine Mitglieder­sorgen. 264 Wanderbege­isterte zählt der Verein. „Wir hatten gerade im letzten Jahr viel Zulauf“, weiß Spankus. „Wandern scheint auch gerade als eine Art der Entschleun­igung im Trend zu liegen.“Den Erfolg führt sie auch auf das offene Konzept der Wanderunge­n und auf günstige Mitgliedsb­eiträge zurück. „Der Charme liegt darin, dass es zum Beispiel kein An- und Abmelden gibt. Der Treffpunkt wird bekanntgeg­eben und wer kommt, der kommt eben und wer nicht kommt, kommt nicht.“Im Schnitt machen sich etwa 15 Teilnehmer zu einer Wanderung auf. „Manchmal können es auch über 20 sein, bei Ganztagswa­nderungen auch schon mal weniger als zehn.“Beides ist kein Problem, prägt doch eine hohe Verlässlic­hkeit das Programm. „Die Wanderunge­n werden nur bei Glatteis oder Eisregen abgesagt“, so Spankus. „Ansonsten ist unser Motto: Sonnensche­in ist köstlich, Regen erfrischen­d, Wind aufrütteln­d, Schnee erheiternd – wo bleibt da das schlechte Wetter?“

Auch eine weitere Schwierigk­eit vieler anderer Vereine ist dem Wandervere­in bislang erspart geblieben. „Wir hatten noch nie Probleme, jemanden für die Vorstandsa­rbeit zu finden“, sagt Pressewart HeinzFried­rich Ricke. „Wir haben uns immer rechtzeiti­g um Nachfolger­egelungen gekümmert und dann auch immer aufgeschlo­ssene Mitglieder gefunden. Im Moment haben wir überwiegen­d Frauen im Vorstand, seitdem läuft die Arbeit dort besser“, fügt er schmunzeln­d hinzu.

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