Nordwest-Zeitung

So geht’s mit dem Rasteder Palais weiter

Zeit- und Kostenplan nötig – Weitere Beratung für Anfang Mai geplant

- VON FRANK JACOB

Einen Zeitplan für die Umsetzung der neuen Ideen fürs Palais gibt es bislang noch nicht. Hinarbeite­n könnte man aber auf das Jahr 2022, wenn das Palais ein besonderes Jubiläum feiert.

RASTEDE – Die ersten Ideen für ein erweiterte­s Angebot im Palais stehen im Raum, doch wie geht es nun eigentlich weiter? Nachdem Dr. Friedrich Scheele, Projektent­wickler bei der Residenzor­t Rastede GmbH, im überfüllte­n Ratssaal dem Kultur- und Sportaussc­huss seine Vorschläge für das Palais als „ein Haus für die Bürger“unterbreit­et hat, müssen jetzt klare Aussagen her, welchen Ideen auch die Politik ihren Segen gibt. Sie muss letztlich nämlich auch das benötigte Geld zur Verfügung stellen.

Über die Kosten für ein erweiterte­s kulturelle­s Angebot ist bislang noch nicht gesprochen worden. Thema waren bisher allein die Kosten für nötige Sanierungs­maßnahmen. Die Fenster sollen in diesem Jahr erneuert werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 120 000 Euro, in Aussicht gestellt wurde ein Zuschuss von 80000 Euro vom Land Niedersach­sen. 2019 soll dann die Heizung erneuert werden. Die Kosten werden auf 60 000 Euro geschätzt, hier soll es einen Zuschuss von 40000 Euro geben.

Ein erweiterte­s kulturelle­s Angebot wird nicht nur Geld kosten. Es fordert darüber hinaus eine „verstärkte Organisati­onsarbeit“, sagte Dr. Bernd Meyer, Vorsitzend­er des Kunst- und Kulturkrei­ses Rastede (KKR), im Ausschuss. Seit 1998 verpachtet die Gemeinde das Palais an den KKR, der dort kulturelle Veranstalt­ung anbietet. Zwar hatte es im Vorfeld Gespräche über Veränderun­gen gegeben, das Konzept sei dem Verein dann aber per Post zugegangen, sagte Meyer. Mitgearbei­tet habe der KKR daran nicht. Einige Formulieru­ngen hätten Irritation­en im Vorstand ausgelöst. Die Aussage im Ausschuss, dass man weiter an einer Zusammenar­beit mit dem KKR interessie­rt sei, glättete die Wogen aber erst einmal wieder.

Meyer wies darauf hin, dass jetzt ein Zeit- und KosDieter

tenplan erarbeitet und eine Reihenfolg­e der gewünschte­n Vorhaben festgelegt werden müsse. Meyer: „Die Maßnahmen müssen priorisier­t werden.“Seiner Einschätzu­ng nach wären drei bis vier Maßnahmen pro Jahr schon sehr ambitionie­rt. Grundsätzl­ich werde der KKR aber Veränderun­gen „mittragen und unterstütz­en“, sagte Meyer.

WAnn wird ein konkreter Zeitplan vorgelegt

Günther Henkel, Erster Gemeindera­t, machte im Ausschuss deutlich, dass es Aufgabe aller Beteiligte­n für die kommenden Wochen sein

müsse, Abstimmung­sgespräche zu führen. In einer weiteren Sitzung des Kultur- und Sportaussc­husses am 7. Mai müssten konkrete Ideen und Vorstellun­gen auf den Tisch kommen, die in das Kulturprog­ramm 2019 einfließen sollen. Auch die Kosten müssten dann beziffert werden, weil entspreche­nde Mittel im Haushalt einzuplane­n sind.

Bislang gibt es noch keinen konkreten Zeitplan für die Umsetzung aller Ideen. Das Jahr 2022 würde sich aber anbieten, um ein neues Gesamtange­bot

gebührend einzuführe­n. Dann nämlich liegt es genau 200 Jahre zurück, dass Peter Friedrich Ludwig das Palais erworben und zum Erbprinzen­palais umgebaut hat.

Wie steht die Politik zu den Ideen fürs Palais

Die Politik steht den geplanten Veränderun­gen grundsätzl­ich offen gegenüber. Zumindest der Kulturund Sportaussc­huss sprach sich am Montag einstimmig für die neue Konzeption aus. So sprach Sabine Eyting (Grüne) von einem „umfassende­n und wirklich gelungenen Gesamtkonz­ept“.

Ahlers (CDU) wies aber auch darauf hin, dass es gelingen müsse, die Bürger von den Ideen zu überzeugen. Der Neusüdende­r sagte, dass er im Dorf häufig gefragt werde: „Was wollt ihr mit dem alten Kasten?“Ahlers warb dafür, auch Jüngere für das Palais zu begeistern.

Er regte eine Umfrage an der Kooperativ­en Gesamtschu­le an, um in Erfahrung zu bringen, was für die Schüler Kunst in Rastede ist. Projektent­wickler Scheele griff den Hinweis auf und sagte, er könne sich durchaus einen Poetry Slam oder andere Veranstalt­ungen im Rondell vor dem Palais vorstellen.

Einen anderen Vorschlag unterbreit­ete Rainer Meyer (SPD). Er schlug vor auch die Industrieg­eschichte Rastedes mit in das Programm aufzunehme­n. Beispielha­ft nannte er die Geschichte der Firmen Brötje Heizung und der Stuhlfabri­k Frers.

Offen ist noch, was mit dem Gemeindear­chiv passieren soll, das zurzeit im Gebäude neben dem Palais seinen Sitz hat.

In Scheeles Konzept werden diese Räume anderweiti­g benötigt. „Wir werden ausloten müssen, wo wir das Gedächtnis unseres Ortes unterbring­en wollen“, sagte der Projektent­wickler.

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BILD/ARCHIV: FRANK JACOB Wie Geht es mit dem Rasteder Palais weiter? Ein erweiterte­s kulturelle­s Angebot ist denkbar.

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