Nordwest-Zeitung

Dänen trauern um rinz Henrik

S NI L UL 83-Jähriger verbrachte seine letzten Stunden auf Schloss Fredensbor­g

- VON THERESA MSNTH

Bis zum Schluss haderte Henrik damit, dass er als 1hemann einer Königin nur Prinz war. 1s gibt kein Staatsbegr­äbnis.

KOPENHAGEN – Dänemarks Prinz Henrik, der Mann von Königin Margrethe II., ist tot. Der 83-Jährige starb am Dienstag um 23.18 Uhr friedlich auf Schloss Fredensbor­g nördlich von Kopenhagen. Seine Frau und seine beiden Söhne seien an seiner Seite gewesen, teilte das Königshaus mit.

Der gebürtige Franzose war seit 1967 mit Margrethe verheirate­t, fünf Jahre bevor diese zur Königin gekrönt wurde, und galt als ihre große Stütze. Immer wieder sah man die beiden ausgelasse­n und auch

in hohem Alter noch wie frisch verliebt zusammen. Im vergangene­n Jahr feierten sie ihre Goldene Hochzeit.

Danach ging es Henrik gesundheit­lich immer schlechter. Im September gab das Königshaus bekannt, er leide an Demenz. Im Urlaub in Ägypten zog er sich im Januar eine Lungenentz­ündung zu. Die Ärzte entdeckten zudem einen gutartigen Tumor in seinem linken Lungenflüg­el. In der vergangene­n Woche verschlech­terte sich sein Zustand so dramatisch, dass die Königin alle Termine absagte und Kronprinz Frederik (49) von den Olympische­n Winterspie­len in Südkorea nach Hause eilte.

Kurz vor seinem Tod war Prinz Henrik am Dienstag noch nach Schloss Fredensbor­g gebracht worden, wo er laut Palast seine „letzte Zeit“verbringen wollte. Hier, im privaten Schlossgar­ten, soll nun auch ein Teil seiner Asche beigesetzt werden. Henrik habe sich gewünscht, nach seinem Tod verbrannt zu werden, erklärte das Königshaus. Die andere Hälfte der Asche solle über dem Meer verstreut werden.

Damit wird Henrik später nicht neben seiner Frau, Königin Margrethe, liegen, die nach ihrem Tod im Dom von Roskilde begraben werden wird. Das hatte Henrik bereits im vergangene­n Sommer entschiede­n und damit begründet, dass er nie den Titel König erhalten habe. Ohne diesen wolle er seine letzte Ruhe nicht neben der Königin finden.

Bis zum Schluss haderte Henrik damit, dass er als Ehemann einer Königin nur Prinzgemah­l oder Prinz war. Weil er sich in Dänemark nicht respektier­t fühlte, zog er sich immer wieder auf sein Weingut in Frankreich zurück, kam beispielsw­eise auch nicht zur Feier von Margrethes 75. Geburtstag.

Die Beisetzung am kommenden Dienstag findet – ebenfalls auf Wunsch des Prinzen – im engen Familienkr­eis mit nur wenigen Gästen statt. Es wird kein offizielle­s Staatsbegr­äbnis geben.

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DPA-BILD: VAN KATWIUK Prinz Henrik und KRnigin Margrethe

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