Nordwest-Zeitung

EWE investiert )* +illionen Euro in ,asanlagen

Reaktion auf Fördersenk­ung in den Niederland­en nach Erdbeben – Gespräche mit Minister

- VON JÖRG SCHÜRMEYER

DEN HAAG/LEER/OLDENBURG – Weil die Niederland­e nach mehreren Erdbeben im Raum Groningen die Erdgasförd­erung drastisch senken wollen, reagiert jetzt auch der Oldenburge­r Energiekon­zern EWE. Bei einem Treffen mit dem niederländ­ischen Minister für Wirtschaft und Klima, Eric Wiebes, in Den Haag hat EWE-Vorstandsc­hef Stefan Dohler jetzt angeboten, die Abnahme von L-Gas (Low Calorific Gas/niederkalo­risches Gas) kurzfristi­g um 75 Prozent (jährlich knapp 1,7 Milliarden Kubikmeter) zu vermindern und durch eine entspreche­nde Menge H-Gas (High Calorific Gas) zu ersetzen. EWE bezieht bislang 75 Prozent seines L-Gases aus Groningen.

Um das H-Gas, das einen höheren Energiegeh­alt als das im Nordwesten genutzte LGas hat, an seine Kunden liefern zu können, plant EWE nach Angaben von Dohler in Deutschlan­d rund 20 Millionen Euro in zwei Anlagen zu investiere­n, die es ermögliche­n, H-Gas mit L-Gas zu mischen sowie H-Gas mit Stickstoff auf L-Gas-Niveau zu konvertier­en.

Die Mischanlag­e, die im ostfriesis­chen Bunde nahe der deutsch-niederländ­ischen Grenze errichtet werden soll, ist bereits als Maßnahme im Netzentwic­klungsplan vorgesehen und bei der Bundesnetz­agentur angemeldet. Das Projekt soll laut EWE rund zehn Millionen Euro kosten und ab dem zweiten Quartal 2019 genutzt werden können. Noch in der Vorbereitu­ngsphase sei die Stickstoff­anlage, die auf dem Gelände der GTG Nord in Leer-Nord entstehen soll. Sie könnte laut EWE Ende 2019 in Betrieb gehen und soll ebenfalls rund zehn Millionen Euro kosten – zuzüglich Betriebsko­sten von drei Millionen Euro jährlich.

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