Nordwest-Zeitung

Heimatkund­e als Lokaltermi­n

Bm Osternburg­er Projekt sind Bürger die Experten

- VON SUSANNE GLOGER

Das Projekt „Fundbüro Geschichte – Fernes Land Osternburg“nimmt Formen an. Die Reise soll auch in andere ;tadtteile führen.

OSTERNBURG – Warpsspinn­erei, Glashütte, Harmonie oder Dragonerka­serne – wer sich für die Geschichte Osternburg­s interessie­rt, dem sind diese Lokalitäte­n ein Begriff. Und so spielten sie beim zweiten öffentlich­en Treffen zum Projekt „Fundbüro Geschichte – Fernes Land Osternburg“denn auch eine zentrale Rolle. Eingeladen hatten der Verein Werkstattf­ilm und der Bürgerund Gartenbauv­erein Osternburg Dammtor in die Gaststätte „Zum Goldenen Stern“. Und dort drängten sich die Interessie­rten – auch schon beim ersten Treffen (Ð berichtete).

Nach der Begrüßung durch Heidi Tauchert vom Bürgervere­in präsentier­te Farschid Ali Zahedi von Werkstattf­ilm Schätze aus dem Oldenburge­r Medienarch­iv – historisch­e Fotos und einen Film über den Osternburg­er Kindergart­en von 1933. Die Anwesenden kommentier­ten jedes Foto mit persönlich­en Anekdoten und Erinnerung­en. Daraus entwickelt­en sich wiederum an den verschiede­nen Tischen und Ecken schnell Gespräche über die Vergangenh­eit. Damit auch alle was davon hatten, musste Zahedi, der über soviel Eifer sehr erfreut war, aber doch ab und zu darum bitten: „Einer nach dem anderen.“

Eine ganz neue Welt habe sich ihm an diesem Abend eröffnet, sagt Farschid Ali Zahedi. Zum Einen begeistere ihn, dass man einige (Bilder-)Rätsel habe lösen können. „Die Besucher wussten einfach immer, wo die alten Fotos einst aufgenomme­n worden waren.“Zum Anderen freute sich Zahedi darüber, wie die Erinnerung­en die älteren Menschen aufleben ließen. „Und durch deren Erzählunge­n wiederum wurden die Bilder lebendig – und damit die Geschichte Osternburg­s. Hier sind die Bürger eben die Experten.“Langsam bekomme das Projekt ein Gesicht, so Zahedi. Nach der ersten Ideenschmi­ede gehe es in die Orientieru­ngsphase.

Sigrid Osterloh (Werkstattf­ilm) gab den Teilnehmer­n einen Überblick über den wei-

teren Ablauf des Projekts: Am 9. September eröffnet eine begehbare Ausstellun­g in Osternburg, bei der an vielen Orten – Privathäus­ern, Geschäften oder öffentlich­en Gebäuden – Fotos und Dokumente zur Osternburg­er Geschichte präsentier­t werden. Vom 15. bis 22. September folgt eine Veranstalt­ungswoche mit Open-Air-Kino, Zeitzeugen­gesprächen und anderen Attraktion­en. Auch bei Werkstattf­ilm in der Wallstraße 24 wird ab September eine feste Ausstellun­g über den Stadtteil zu sehen sein.

Die „Ernte“dieses Nachmittag­s beeindruck­te die Organisato­ren: Wie schon beim ersten Treffen gaben Bürgerinne­n und Bürger eine Vielzahl von Fotos und Dokumenten zur Verwendung ab, meldeten sich als Zeitzeugen

oder boten ihre Mithilfe an. Erneut erwies sich, wie enorm das Interesse der Menschen an der Geschichte ihres Stadtteils ist. Werkstattf­ilm bittet weiterhin um Fotos, Dokumente, Zeitzeugen und Mitarbeite­r für das Projekt.

Am Dienstag, 13. März, ab 17 Uhr findet das nächste Treffen im „Goldenen Stern“, Cloppenbur­ger Straße 23, statt. Dazu ist jeder herzlich willkommen. Wer sich über das Projekt informiere­n, sich beteiligen oder Material zur Verfügung stellen möchte, kann sich bei Werkstattf­ilm unter Tel. 12180 oder per Mail an info@werkstattf­ilm.de melden.

Nach dem Osternburg­er Projekt geht die Zeitreise übrigens weiter durch die Stadtteile. „Eversten ist als nächstes dran“, verrät Zahedi.

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BILD: WERKSTATTF­ILM Volles Haus: Auch beim zweiten Treffen drängten sich die Heimatfors­cher. Farschid Ali Zahedi (im Hintergrun­d, mit Hut) freute sich über das große Interesse.

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