Heimatkunde als Lokaltermin
Bm Osternburger Projekt sind Bürger die Experten
Das Projekt „Fundbüro Geschichte – Fernes Land Osternburg“nimmt Formen an. Die Reise soll auch in andere ;tadtteile führen.
OSTERNBURG – Warpsspinnerei, Glashütte, Harmonie oder Dragonerkaserne – wer sich für die Geschichte Osternburgs interessiert, dem sind diese Lokalitäten ein Begriff. Und so spielten sie beim zweiten öffentlichen Treffen zum Projekt „Fundbüro Geschichte – Fernes Land Osternburg“denn auch eine zentrale Rolle. Eingeladen hatten der Verein Werkstattfilm und der Bürgerund Gartenbauverein Osternburg Dammtor in die Gaststätte „Zum Goldenen Stern“. Und dort drängten sich die Interessierten – auch schon beim ersten Treffen (Ð berichtete).
Nach der Begrüßung durch Heidi Tauchert vom Bürgerverein präsentierte Farschid Ali Zahedi von Werkstattfilm Schätze aus dem Oldenburger Medienarchiv – historische Fotos und einen Film über den Osternburger Kindergarten von 1933. Die Anwesenden kommentierten jedes Foto mit persönlichen Anekdoten und Erinnerungen. Daraus entwickelten sich wiederum an den verschiedenen Tischen und Ecken schnell Gespräche über die Vergangenheit. Damit auch alle was davon hatten, musste Zahedi, der über soviel Eifer sehr erfreut war, aber doch ab und zu darum bitten: „Einer nach dem anderen.“
Eine ganz neue Welt habe sich ihm an diesem Abend eröffnet, sagt Farschid Ali Zahedi. Zum Einen begeistere ihn, dass man einige (Bilder-)Rätsel habe lösen können. „Die Besucher wussten einfach immer, wo die alten Fotos einst aufgenommen worden waren.“Zum Anderen freute sich Zahedi darüber, wie die Erinnerungen die älteren Menschen aufleben ließen. „Und durch deren Erzählungen wiederum wurden die Bilder lebendig – und damit die Geschichte Osternburgs. Hier sind die Bürger eben die Experten.“Langsam bekomme das Projekt ein Gesicht, so Zahedi. Nach der ersten Ideenschmiede gehe es in die Orientierungsphase.
Sigrid Osterloh (Werkstattfilm) gab den Teilnehmern einen Überblick über den wei-
teren Ablauf des Projekts: Am 9. September eröffnet eine begehbare Ausstellung in Osternburg, bei der an vielen Orten – Privathäusern, Geschäften oder öffentlichen Gebäuden – Fotos und Dokumente zur Osternburger Geschichte präsentiert werden. Vom 15. bis 22. September folgt eine Veranstaltungswoche mit Open-Air-Kino, Zeitzeugengesprächen und anderen Attraktionen. Auch bei Werkstattfilm in der Wallstraße 24 wird ab September eine feste Ausstellung über den Stadtteil zu sehen sein.
Die „Ernte“dieses Nachmittags beeindruckte die Organisatoren: Wie schon beim ersten Treffen gaben Bürgerinnen und Bürger eine Vielzahl von Fotos und Dokumenten zur Verwendung ab, meldeten sich als Zeitzeugen
oder boten ihre Mithilfe an. Erneut erwies sich, wie enorm das Interesse der Menschen an der Geschichte ihres Stadtteils ist. Werkstattfilm bittet weiterhin um Fotos, Dokumente, Zeitzeugen und Mitarbeiter für das Projekt.
Am Dienstag, 13. März, ab 17 Uhr findet das nächste Treffen im „Goldenen Stern“, Cloppenburger Straße 23, statt. Dazu ist jeder herzlich willkommen. Wer sich über das Projekt informieren, sich beteiligen oder Material zur Verfügung stellen möchte, kann sich bei Werkstattfilm unter Tel. 12180 oder per Mail an info@werkstattfilm.de melden.
Nach dem Osternburger Projekt geht die Zeitreise übrigens weiter durch die Stadtteile. „Eversten ist als nächstes dran“, verrät Zahedi.