Nordwest-Zeitung

Einschulun­g bald flexibler

Kein starrer Stichtag mehr – Eltern können Kinder auch zu Hause lassen Die Reife und das Wohl des Einzelnen sind entscheide­nd. Eine einfache Erklärung reicht.

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

HANNOVER – Grünes Licht für ein neues Schulgeset­z: Der Kultusauss­chuss des Landtags hat am Freitag mit rotschwarz­er Koalitions­mehrheit einschneid­ende Änderungen beschlosse­n, die bereits zum neuen Schuljahr in Kraft treten – sofern das Paket auch den Landtag passiert. Demnach können Eltern ihre Kinder künftig deutlich flexibler einschulen als bisher. Eltern, deren Kinder das sechste Le-

bensjahr zwischen dem 1. Juli und dem 30. September vollenden, können den Einschulun­gstermin um ein Jahr verschiebe­n. Dazu reicht eine schriftlic­he Erklärung bei der Schule bis zum Stichtag 1. Mai.

Damit können Eltern eine Entscheidu­ng treffen, „die sich an der Entwicklun­g jedes einzelnen Kindes orientiert“, zeigt sich Kultusmini­ster Grant Henrik Tonne (SPD) hochzufrie­den mit der Reform. SPD und CDU hoben ebenfalls die „Stärkung des Elternwill­ens“hervor.

Auch die Sprachförd­erung an Kindertage­sstätten wir neu geregelt. Sie wird Aufgabe der Kitas. Dafür erhalten die Träger vom Land einen finanziell­en Ausgleich von 32,5 Millionen Euro. Zugleich werden 14 500 Lehrerstun­den frei. Das entspricht 500 Lehrerstel­len, die in Zukunft für den Unterricht an Grundschul­en zur Verfügung stehen.

Das Schulgeset­z erlaubt den Schulträge­rn, die Förderschu­len Lernen befristet weiterzufü­hren. Damit können noch bis zum Schuljahr 2022/23 Schüler für den 5. Jahrgang aufgenomme­n werden. Die Förderschu­le bleibt somit bis 2027/28 bestehen.

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BILD: COLOURBOX Das Schulgeset­z wurde neu geregelt.

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