Nordwest-Zeitung

HÖLER TRIFFT AUF WERDER BREMEN

In Achim geborener Lucas Höler erwartet mit SC Freiburg den SV Werder

- VON LARS BLANCKE

Der 23-Jährige wechselte im Winter von Sandhausen in den Breisgau. Dort stand der Ex-Oldenburge­r in allen Rückrunden­partien in der Startelf.

FREIBURG/BREMEN – Im Dezember des vergangene­n Jahres plauderte Lucas Höler im Ð-Gespräch noch ganz entspannt über seine Pläne. „Mein Ziel ist auf jeden Fall die Bundesliga, welcher Verein ist mir egal“, sagte der Fußballer, damals in Diensten des Zweitligis­ten SV Sandhausen. Noch ahnte der Stürmer, der sein erstes Männerjahr in der Saison 2013/14 beim VfB Oldenburg in der vierten Liga absolviert hatte, nicht, wie nah er bereits an der Erfüllung dieses Traums dran war.

Nie für Werder gespielt

Denn seit Januar ist der in Achim bei Bremen geborene 23-Jährige Erstligapr­ofi. Der SC Freiburg um Trainer Christian Streich war auf ihn aufmerksam geworden, lotste den Angreifer in den Breisgau. An diesem Samstag (15.30 Uhr) dürfte Höler besonders angespannt sein, er trifft erstmals auf den SV Werder – den größten Verein aus seiner Heimat, dem das Talent offensicht­lich in der Jugend durch die Lappen gegangen ist.

Denn obwohl in Schwanewed­e aufgewachs­en, spielte Höler nie für die Bremer. Stattdesse­n kickte er in der Jugend für Hansa Schwanewed­e, VSK Osterholz-Scharmbeck und für die A-Jugend des Blumenthal­er SV, von der es zum VfB Oldenburg („Hier habe ich meinen Durchbruch geschafft“) ging. Über die Reserve von Mainz 05 (2014 bis 2016) zog es ihn letztlich nach Sandhausen, ehe er den letzSchrit­t ten auf der Karrierele­inach ter Freiburg machte.

Höler sagte im Ð-Interview noch etwas, dass darauf schließen lässt, wie motiviert er an diesem Samstag sein dürfte. „Bei Werder zu landen und in der Nähe meiner Famizu lie sein, wäre natürlich optimal“, erzählte der Rechtsfuß und schränkte danach ein: „Aber das ist zweitrangi­g.“Es gab sogar unbestätig­te Berichte, wonach die Bremer, die einen Ersatz für Fin Bartsuchte­n, els im Winter ebenfalls ihre Fühler nach dem Spätstarte­r ausgetreck­t hatten.

Das dürfte Höler inzwischen allerdings recht egal sein. Der exploAngre­ifer sive ist nämlich richeinges­chlagen tig im beschaulic­hen Breisbau. In allen fünf Rückrunden­spielen stand er in der Startelf, feierte in dieser Zeit mit den Freiburger­n einen Sieg gegen RB Leipzig (2:1) oder holte einen Punkt bei Borussia Dortmund (2:2). „Ich finden de Trainer super, man kann viel unter ihm lernen“, sagt Höler über Streich (52), der seit 2012 herausrage­nde Ergebnisse mit dem SC erzielt und einer der größten Typen der Liga ist. In nur vier Jahren von der vierten in die erste Liga, der steile Aufstieg Hölers ist beStreich merkenswer­t. beeinneue druckt der Mann, „im taktischen Beund reich“„in der Aufmerksam­keit“sei er sehr gut. Dass Höler keine klassische­n Fußballsch­ule besuchte, stört den Trainer nicht: „Jeder hat seine eigene Biografie. Der eine geht mit 14 in die Fußballsch­ule, der andere schläft zuhause bei seinen Eltern. Alles hat seine Vorteile, man kann nicht immer saist.“gen, was besser

Duell der Formstarke­n

Hölers Freiburger gegen Werder – das ist das Duell der beiden formstärks­ten Teams aus der unteren Tabellenhä­lfte. Die Breisgauer hatten vor ihrer 1:2-Niederlage am vergangene­n Wochenende in Hannover neun Spiele nicht verloren. Die Bremer haben von den vorigen sechs Ligain Begegungen nur München eine Niederlage kassiert.

„Als kleiner Junge war ich auf jeden Fall Werder-Fan. Als Kind war es natürlich mein Traum, irgendwann im Wespielen“, serstadion zu sagte Höler unter der Woche in einem Interview mit „werdiesem der.de“. An Samstag wird er seine alte Liebe ruhen lassen, zu wichtig sind die Punkte für sein Team im AbHalten stiegskamp­f. allerdings sowohl die Freiburger als auch die Bremer ihre aktuelle Form, wird Höler dann auch in der kommenden Saison seiAuftrit­t nen ersten im Weserstadi­on haben.

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DaB@BILD: BECKER
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DPA-BILD: STEFFEN In Freiburg absoluter Stammspiel­er: Lucas Höler

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