Nordwest-Zeitung

Acht Parkplätze für Politessen reserviert

Stadtverwa­ltung blockiert Parkraum an Neuer Stra;e – 1< Stellplätz­e am =aarenufer fallen weg

- VON LINA BRUNNÉE

Die Diskussion um Luftqualit­ät und Staus in der Innenstadt bestimmt derzeit die Stadtpolit­ik. Geht die Verwaltung mit gutem Beispiel voran?

OLDENBURG – Politik und Verwaltung verfolgen derzeit gefühlt 1001 Ansätze, um den Schadstoff­ausstoß im Stadtgebie­t zu verringern. Wie Scheheraza­de, die in dem gleichnami­gen Märchen Nacht für Nacht mit Geschichte­nerzählen ihr Leben retten muss, kommen immer wieder neue Puzzlestüc­ke dazu.

Eine mögliche Grüne oder sogar Blaue Umweltzone stehen zur Diskussion, es gibt Pläne, die Busflotte zu modernisie­ren, mehr Fahrradste­llplätze und E-Bike-Ladestatio­nen zu errichten und die städtische Fahrzeugfl­otte durch EFahrzeuge und Dienst-Pedelecs zu ersetzen. Man könnte also sagen, Politik und Verwaltung sparen keine Kosten und Mühen, um die Luft in der Innenstadt zu verbessern.

In diesem Zusammenha­ng fällt auf, dass das städtische Ordnungs- und Bürgeramt mitten in der Innenstadt Dienstpark­plätze vorhält. An der Neuen Straße – an der Rückseite des Parkhauses am Waffenplat­z – sind acht Stellplätz­e reserviert. Warum ist dieser Parkraum für die Mitarbeite­r Hier parken wir: Für Fahrzeuge von Ordnungsam­tsmitarbei­ter sind an der Neuen Straße Parkplätze reserviert.

des zentralen Außendiens­tes des Bürger- und Ordnungsam­tes – im Volksmund Politessen genannt – reserviert? Belegen sie von dort aus Einkäufer mit Knöllchen, wie Anlieger beobachten?

Bürger meinen angesichts der Diskussion um Auto-Restriktio­nen, es werde wohl mit zweierlei Maß gemessen: Es passe schlecht zusammen, dass die Verwaltung einerseits die Zahl der sogenannte­n Streuparkp­lätze reduzieren

wolle. Anderersei­ts nutzten Verwaltung­smitarbeit­er das Auto für Fahrten in die Innenstadt, um dort zu parken.

Auch der geplante Wegfall von 13 Stellplätz­en am Haarenufer stößt in diesem Zusammenha­ng sauer auf. Können die städtische­n Mitarbeite­r nicht mit Bus oder Fahrrad in die Stadt kommen und die Stellplätz­e Einzelhand­elskunden überlassen?

Die Stadtverwa­ltung verteidigt sich: „Die Mitarbeite­r, die

dort ihre Autos parken, sind hauptsächl­ich in den Außenbezir­ken wie etwa Kreyenbrüc­k im Einsatz“, sagt Pressespre­cher Reinhard Schenke. Die Mitarbeite­r müssten sonst erst zur Alten Fleiwa, um sich einen Dienstwage­n aus der Flotte abzuholen. Sie würden dann einen Großteil ihrer Arbeitszei­t mit Wegen hin und her verbringen.

Auch wenn es vorkomme, dass die Mitarbeite­r an der Neuen Straße parkten und in

der Innenstadt unterwegs seien – dies sei nicht die Regel, so Schenke. „Die Strafzette­l werden im Innenstadt­bereich von Mitarbeite­rn verteilt, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Von denen kommen viele schon mit dem Rad oder dem Bus zur Arbeit.“

Insgesamt zwölf städtische Mitarbeite­r sind berechtigt, ihre dienstlich anerkannte­n Fahrzeuge auf dem reserviert­en Parkplatz an der Neuen Straße abzustelle­n.

 ?? BILD: LINA BRUNNÉE ??
BILD: LINA BRUNNÉE

Newspapers in German

Newspapers from Germany