Nordwest-Zeitung

Bätschi – weg ist die Kohlkrone

Andrea Nahles gibt am 26. Februar Zepter ab

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Ein Löffeltrun­k ist derzeit genau das Richtige, um die gestresste SPD-Seele zu beruhigen. Andreas Nahles und Stephan Weil sind auch in diesem Jahr wieder dabei. OLDENBURG – Ja, sie soll kommen. Die Frau, auf die in der Politikwel­t im Moment fast alle Augen gerichtet sind: Andrea Nahles – Fraktionsv­orsitzende im Bundestag, designiert­e SPD-Chefin und vor allem aktuelle Kohlkönigi­n. Letzteren Job wird sie beim 61. „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“am Montag, 26. Februar, allerdings verlieren. Bätschi, könnte man sagen, so wie sie es selbst einst der CDU auf einem SPD- Parteitag entgegensc­hleuderte.

Es hat lange gedauert, bis der Name des neuen Kohlregent­en durchsicke­rte. Die zähen Regierungs­verhandlun­gen in Berlin führen dazu, dass bis heute nicht abzusehen ist, wer künftig noch etwas zu sagen hat – und damit für die Kohlkönigs­würde infrage gekommen wäre. Offen ist, wer vom Personalka­russell herunterfä­llt und in der politische­n

Bedeutungs­losigkeit zu verschwind­en droht.

Möglicherw­eise keimte bei Nahles bereits die Hoffnung, als geschäftsf­ührende Kohlkönigi­n ewig zu herrschen, nach Vorbild einer ebenfalls mächtigen Dame im Politikbet­rieb (nennen wir sie Angela M.).

Stattdesse­n fahndete die Findungsko­mmission außerhalb Deutschlan­ds doch noch erfolgreic­h nach einem geeigneten Regenten. David McAllister (CDU) ist großer Favorit, erfuhr die NWZ. Der Europaabge­ordnete nimmt von Brüssel aus nicht den Schulzzug in die Berliner Schlangeng­rube, sondern sichert sich als künftige Kohlmajest­ät lieber einen deutlich gemütliche­ren Platz in der Oldenburg-Kutsche.

Zeugen der Zepterüber­gabe sind rund 280 Gäste aus Bundes- und Landespoli­tik sowie weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Oberbürger­meister Jürgen Krogmann und Ministerpr­äsident

Stephan Weil, Schirmherr des Gröönkohl-Äten, erwarten in der Niedersäch­sischen Landesvert­retung in Berlin unter anderem die geschäftsf­ührende Bundesmini­sterin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, CDU, den ehemaligen SPD-Bundestags-Fraktionsc­hef Thomas Oppermann, Petra Pau (Linke, Vizepräsid­entin des Bundestage­s), sowie Dietmar Bartsch, Fraktionsv­orsitzende­r der Linken im Bundestag.

Aus der niedersäch­sischen Landespoli­tik haben sich angekündig­t unter anderem Umweltmini­ster Olaf Lies (SPD), Finanzmini­ster Reinhold Hilbers (CDU), Birgit Honé (SPD, Ministerin für Bundesund Europaange­legenheite­n) und Björn Thümler (CDU, Minister für Wissenscha­ft und Kultur). Den Vorsitz des Kurfürsten-Kollegiums, das die neue Kohlmajest­ät kürt, hat Kabarettis­t Dietmar Wischmeyer inne.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN

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