Verbindung aus Liebe zur Musik und gutem Instinkt
Uraham Gouldman für viele bekannte Songs verantwortlich – Am 6. März mit 10 cc in Oldenburg
OLDENBURG – Wer sich in den vergangenen 50 Jahren auch nur ein wenig mit internationalen Hitparaden beschäftigt hat, wird auf diesen Namen gestoßen sein: Graham Gouldman. Der englische Musiker, Komponist und Produzent ist verantwortlich für viele große Rock- und Popsongs, meist von höchster Qualität in Melodie und Arrangement.
Gouldman, inzwischen 71 Jahre alt und weiter sehr aktiv, brachte mit seinen Arbeiten aber nicht nur anderen Bands Erfolge ein, er selbst war stets Kopf bekannter Formationen. Mit seiner berühmtesten Gruppe kommt er bald nach Oldenburg: 10 cc gastieren am 6. März in der Kulturetage.
Die unverwüstlichen 10 cc sind offiziell seit 1972 unterwegs, Spuren ihrer Mitglieder weisen aber bis Mitte der 1960er Jahre zurück. In Studiobands wie Hotlegs (größter Hit „Neanderthal Man“) oder Crazy Elephant („There Ain’t No Umbopo“) produzierten sie Lieder für den Massengeschmack, aus denen stets das gewisse Etwas herauszuhören war. Auch ein Verdienst von Gouldman, der damals schon herausragende Hits wie „Bus Stop“(für The Hollies), „No Milk Today“(Herman’s Hermits) oder „Tallyman“für Jeff Beck vorweisen konnte.
Mit 10 cc und millionenfach verkauften Songs wie „Wall Street Shuffle“, „Life’s A Minestrone“, „I’m Not In Love“oder „Dreadlock Holiday“wurde Bassist Gouldman, der für den größten Teil der Kompositionen zuständig war, ab Mitte der 1970er Jahre endgültig als „Meister der hohen Popkunst“geadelt.
Das Patentrezept für gute Songs, die auch erfolgreich sind, hat er indes nicht. Es gehe darum, „eine Liebe zur Musik und zu ganz unterschiedlichen Musikstilen zu Die aktuelle Formation von 10 cc mit Graham Gouldman (Mitte) gastiert am 6. März in der Kulturetage.
haben und diese mit einem guten Instinkt zu verbinden“, erklärte Gouldman im -Gespräch. „Das ist ein Talent, eine Gabe!“
Deshalb könne er auch in höchst unterschiedlichen Musikbereichen arbeiten. Ob frühe Beatmusik, Reggae, komplizierter Art-Rock oder sogar Punk (Gouldman produzierte das erste „Ramones“-Album),
sei egal. „Solange mich der jeweilige Sound bewegt, kann ich problemlos umschalten.“
Der Band 10 cc, der Gouldman heute als einzig verbliebenes Gründungsmitglied vorsteht, hat von seiner Vielseitigkeit profitiert. Seine Werke, zum Teil seit Jahrzehnten bekannte Ohrwürmer, sorgen bis heute für ausverkaufte Konzerte.
„Gute Songs bestehen eben die Probe des Alterns“, findet er und formuliert seinen Anspruch: „Das Publikum erwartet heutzutage, Livemusik in bester Qualität zu hören.“
Genau diese Marke setzt sich Gouldman für die aktuelle Tournee – ein hohes Ziel, sind die Melodien doch zum Teil ebenso eingängig wie komplex. Für den Bassisten ist dies kein Grund, beim Auftritt in Oldenburg auf „glorreiche musikalische Perlen der Vergangenheit“zu verzichten: „Ein netter Ausdruck“, lacht er. „Wir werden auf jeden Fall all die Hits spielen, auf die die Fans hoffen, plus einige Songs, die wir auf unseren Alben favorisieren.“
Neues Material werde diese Formation nicht vorstellen. „Die spare ich mir für mein kommendes Akustik-Projekt auf, ,Heart Full Of Songs‘ betitelt.“Eines Tages vielleicht in Oldenburg zu hören.
@ www.kulturetage.de
P