Nordwest-Zeitung

Mehr Miteinande­r bei den Eigenheime­n

Stadt finanziert Beratungsa­ngebote für gemeinscha­ftliche Bau- und 7ohnprojek­te

- VON JENS SCHÖNIG

Die Stadt stellt Interessen­ten Gutscheine für fünf Beratungsr­unden aus. Die Größe der Projektgru­ppe kann dabei nahezu beliebig sein.

OLDENBURG – Alternativ­e Wohnformen sind im Kommen. Menschen tun sich zusammen, um gemeinsam etwas aufzubauen. Sie wollen sich gegenseiti­g unterstütz­en und in Gemeinscha­ftsbereich­en mehr Miteinande­r pflegen, sich aber auch jederzeit ins Private zurückzieh­en.

Finanziell­e oder rechtliche Fragen stellen die Beteiligte­n oft vor Probleme und lassen solche Projekte nicht selten scheitern.

Die Stadt will gemeinscha­ftlichen Bau- und Wohnprojek­ten deshalb den Start erleichter­n und finanziert künftig die Beratung interessie­rter Gruppen. Gemeinsam mit dem Institut für Partizipat­ives Gestalten (IPG), das die Beratung übernimmt, wurde das Angebot im Technische­n Rathaus rund 70 Interessie­rten vorgestell­t. „Wir kommen aus der Hippie-Bewegung und haben viele Gemeinscha­fts-Konzepte wie etwa Öko-Dörfer umgesetzt“, erklärte IPG-Geschäftsf­ührerin Sonja Hörster. Gruppen, die sich für ein Projekt gefunden haben, können sich bei Inka Thole, Agenda-Büro der Stadt, melden und erhalten Gutscheine für fünf Beratungen.

Darin werden nicht nur Fragen wie Finanzieru­ng oder Rechtsform des Projekts geklärt, sondern auch Methoden entwickelt, mit denen die Gruppe außerhalb der Beratungen weiterarbe­iten kann.

Die Größe der Wohngruppe spielt keine Rolle. „Bis zu 18 Personen passen problemlos in unsere Räume“, sagt Sonja Hörster. „Wir haben aber auch schon für Projekte mit 500 Personen gearbeitet.“Einzelbewe­rber sieht das Beratungsk­onzept nicht vor, sie können aber gesammelt werden mit dem Ziel, dass sich eine neue Gruppe daraus zusammenfi­ndet.

Ulrich Fortmann vom Fachdienst Stadtentwi­cklung und Axel Müller, Fachdienst Liegenscha­ften, zeigten im Anschluss Grundstück­e, die nach aktuellen Bebauungsp­länen für solche Projekte infrage kommen. So seien etwa im ersten Bauabschni­tt für das Gebiet zwischen Am Bahndamm und Kiebitzweg Flächen für Einfamilie­nhäuser mit gemeinsame­n Wohnhöfen geeignet. Flächen für Mehrfamili­enhäuser wären im Zuge des zweiten Bauabschni­tts im Frühjahr möglich. Fragen beantworte­t das Agenda-Büro, Tel. 235-3246, oder per E-Mail an agenda21@stadt-oldenburg.de.

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