Nordwest-Zeitung

„Trost-Reich“in Aufbruchst­immung

Verein hilft trauernden Kindern ab März in neuen Räumen

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Der junge Oldenburge­r Verein zieht von Nadorst nach Etzhorn. Zurzeit wird alles für den Umzug vorbereite­t.

NADORST/ETZHORN – Es sind Freudenträ­nen, die im Moment oft im Verein „TrostReich“kullern. Im Juli 2017 hatte sich die Oldenburge­r Trauerbegl­eitung für Kinder und Jugendlich­e gegründet, im Oktober nahm sie ihre Arbeit auf, „und jetzt haben wir schon 43 Mitglieder, die Zahl steigt stetig“, freut sich Antje Möhrmann. Sie bildet zusammen mit Hille Ballin und Wilhelm Arndt den Vorstand des jungen Vereins – frisch gewählt in der ersten Hauptversa­mmlung. Nach dem ersten halben Jahr wurde eine Erfolgsbil­anz gezogen; gekrönt von einem besonderen Geschenk: „Wir haben neue Räume gefunden“, so Hille Ballin.

Noch hat der Verein sein Domizil im Zentrum der Freien Christenge­meinde am Deelweg. Dort werden zurzeit 30 Kinder in drei Gruppen betreut. „Aber wir müssen jedes Mal alles abbauen und zusammenpa­cken“, erzählt Hille Ballin. „Und wir leben am Deelweg sozusagen auf einer Baustelle, wegen der Bauarbeite­n der Christenge­meinde“, erklärt Wilhelm Arndt.

Nun steht also ein Umzug bevor: von Nadorst nach Etzhorn an die Straße Am Patentbusc­h 6. „Die Firma Liebscher vermietet uns die Räume, die genau unseren Anforderun­gen entspreche­n“, berichtet Antje Möhrmann. Ab dem 1. März gilt der Mietvertra­g, am 6. März wird das erste Gruppentre­ffen in den neuen Räumen stattfinde­n, am 14. April soll es dann ab 10 Uhr eine offizielle Einweihung­sfeier mit einem Tag der offenen Tür geben. „Wir sind ja alle so eu- Voller Tatendrang: Das Vorstandst­rio von „Trost-Reich“(von links) Wilhelm Arndt, Hille Ballin und Antje Möhrmann freut sich, dass Thomas Kossendey dem Oldenburge­r Verein hilfreich zur Seite steht. phorisch“, betont Antje Möhrmann. Ihre Augen leuchten, wenn sie von der großen Unterstütz­ung berichtet. Bei der Renovierun­g des neuen Domizils hätten Ehrenamtli­che und Firmen mitgeholfe­n – tatkräftig und mit Material. „Wir finden überall offene Türen“, ist Hille Ballin begeistert. „Und wir sind froh, Thomas Kossendey an unserer Seite zu behalten.“

Dem Präsidente­n der Oldenburgi­schen Landschaft (früher CDU-Politiker und Parlamenta­rischer Staatssekr­etär im Bundesvert­eidigungsm­inisterium) war die Begleitung von trauernden Kindern immer eine Herzensang­elegenheit. Kossendey gehörte zu den Botschafte­rn des Bremer Vereins „Trauerland“mit seinem Ableger in Oldenburg. „Ich habe mich immer für mehr Selbststän­digkeit der Oldenburge­r eingesetzt“, sagt er. „Doch das wurde von der Leitung in Bremen unter anderem wegen vereinsrec­htlicher Gründe abgelehnt.“

Wie berichtet, kam es zur Trennung. Der Verein „Trauerland – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendlich­e“zog im Dezember 2017 vom Deelweg an den Beentweg 36a (Krusenbusc­h) und betreut dort eine Kindergrup­pe. Und nun verlässt auch „Trost-Reich“Nadorst, und Thomas Kossendey steht dem Oldenburge­r Verein hilfreich zur Seite. „Mir ist wichtig, dass alles 1:1 den Kindern zugute kommt und nicht in die Verwaltung fließt“, sagt der 69-Jährige.

Im jungen Verein herrscht Aufbruchst­immung: Da geht es nicht nur ums Malern, den Möbelkauf und den Umzug. „Wir sind auch dabei, ein Konzept für eine Jugendgrup­pe zu entwickeln“, verrät Antje Möhrmann. Das Vorstandst­rio ist voller Tatendrang und manchmal wird es dann auch emotional.

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BILD: SUSANNE GLOGER

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