Von der M hlenromantik zu einem Hi hte h eru
Aus dem Müller ist ein Verfahrenstechnologe geworden
Der Beruf des Müllers ist einer der 0ltesten der Menschheit, und doch wird er heute nicht mehr oft ausgeü1t. Das liegt wahrscheinlich daran, dass 2iele ihn mit 34r5erlich schwerer Ar1eit 2er1inden. Die Wahrheit ist a1er, dass er heute 2or allem 2on Techni3 ge5r0gt ist 6 7om5uter und Maschinen erledigen den Gro8teil der Ar1eit. Sel1st der Name des Berufes hat sich ge0ndert. Wer ihn heut9utage erlernen will, der wird Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft.
Das @erngeschäft von Mühlen ist das Zermahlen unterschiedlicher Getreidesorten beziehungsweise Rohwaren, um daraus Lebensmittel oder Tierfutter herzustellen. Die Aufgaben eines Verfahrenstechnologen umfassen den kompletten Prozess von der Anlieferung der Rohwaren bis hin zur Auslieferung des Endproduktes und lassen sich in zwei Bereiche einteilen. Der erste ist die Schaltzentrale. Dort erfolgt die RohwarenEingangskontrolle, die Einlagerung, die Produktionssteuerung, Endproduktkontrolle sowie die Fertigwarenverladung. Der zweite Bereich ist die Produktion. Hier werden die Maschinen gewartet, Proben genommen, Störungen im Prozessablauf beseitigt und die Fertigware schließlich kontrolliert. Der Verfahrenstechnologe in der Mühlenund Getreidewirtschaft ist eigentlich eine Mischung aus Techniker, Laborant, Schlosser, Elektriker und Anlagenfahrer. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Der schulische Teil wird im Blockunterricht durchgeführt. Dazu besuchen die Auszubildenden zweimal jährlich für jeweils sechs Wochen – bei der Zwischen- und Abschlussprüfung sieben Wochen – die Berufsschule. Dort werden alle Sparten gemein- sam unterrichtet: zum Beispiel Futtermittelmüller, Feinmüller, Schälmüller und Gewürzmüller. Sie erhalten die gleiche theoretische Ausbildung, die Spezialisierung erfolgt im Ausbildungsbetrieb. In der Theorie werden in erster Linie Maschinenkunde und Rohwarenkunde unterrichtet. Für die Praxis steht neben einer kleinen Schulmühle auch ein Labor zur Verfügung, in dem Untersuchungen an Roh- und Fertigwaren durchgeführt werden. Der Beruf bietet verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten, so kann manzumBeispielineiner25wöchigen schulischen Maßnahme den Meistertitel erwerben. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein Studium der Lebensmitteltechnologie oder Maschinenbau aufzunehmen.