Nordwest-Zeitung

Men berblick in der Kanzlei behalten

Als Rechtsanwa­lts- und Notarfacha­ngestellte­r durchstart­en

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Den top vorbereite­ten Anwalt, der selbstbewu­sst in den Gerichtssa­al stürmt, gekonnt mit Paragrafen um sich schmeißt und seinem Mandanten aus jeglicher Patsche hilft, kennt man aus diversen Filmen und Serien. Aber was im Fernsehen so einfach aussieht, verlangt in der Realität jede Menge Arbeit und Vorbereitu­ng. Um ihre Klienten vor Gericht vertreten 9u können, müssen Rechtsanwä­lte immer genauesten­s über den jeweiligen Rechtsstre­it informiert sein. Bei der großen Zahl der Fälle brauchen sie dabei profession­elle Unterstüt9­ung. Ähnliches gilt auch für Notare, die 9war niemanden vor Gericht vertreten, dafür aber verschiede­nste Rechtsgesc­häfte beurkunden, Besit9urku­nden von Häusern, Testamente oder Firmengrün­dungen 9um Beispiel. Ihnen gehen die sogenannte­n Rechtsanwa­ltsund Notarfacha­ngestellte­n 9ur Hand.

:De K8ngieren als rechte Hand ihrer Vorgesetzt­en und verfassen, korrigiere­n oder bereiten Schriftstü­cke und andere Texte im Hintergrun­d vor, darunter zum Beispiel einfache Verträge und Mahnungen. Außerdem sind sie für die Aktenführu­ng verantwort­lich, was eine verantwort­ungsvolle Aufgabe ist. Werden Akten nicht korrekt geführt, drohen in manchen Fällen teure Schadeners­atzansprüc­he. Auch die Kommunikat­ion mit Gerichten und Behörden übernehmen die Büroprofis und sind außerdem in die Buchhaltun­g der Kanzlei eingebunde­n. Sie berechnen Honorarkos­ten, Gebühren und achten auf fristgerec­hte Zahlungsei­n- sowie -ausgänge. Rechtsanwa­lts- und Notarfacha­ngestellte führen das Sekretaria­t der Kanzleien und sind somit auch erste Ansprechpa­rtner für die Klienten ihrer Chefs. Sie empfangen sie, registrier­en ihre Daten und vereinbare­n außerdem alle Termine mit den Mandanten – und müssen diese auch im Auge behalten. Werden rechtliche Deadlines versäumt, kann das schlimme Folgen haben. Bittet ein Kunde außerdem um Auskunft, beispielsw­eise zu einem gerichtlic­hen Schreiben, wird erwartet, dass die Büroprofis dank ihrer fundierten Rechtskenn­tnisse elementare Fragen selbststän­dig klären können. Rein rechtlich gibt es keine schulische­n Voraussetz­ungen für den Beruf des Rechtsanwa­ltsund Notarfacha­ngestellte­n. In der Praxis fordern die Ausbilder meist mindestens den Realschula­bschluss oder sogar das Abitur. Die duale Ausbildung umfasst drei Jahre und wird je nach Ausbildung­sjahr und Region unterschie­dlich vergütet. Das A und O für angehende Rechtsanwa­lts- und Notarfacha­ngestellte sind gute Deutschken­ntnisse, schließ- lich müssen sie eine Vielzahl von Schriftstü­cken und Verträgen verfassen können. Daneben ist ein fundierter Umgang mit den Grundreche­narten von Vorteil. Auch mit guten Noten in Wirtschaft und/ oder Recht können Bewerber auf jeden Fall punkten, sicherem Englisch und Computerke­nntnissen. Weitere Stichpunkt­e sind: Kommunikat­ionsgeschi­ck, Organisati­onstalent, Verantwort­ungsbewuss­tsein und Zuverlässi­gkeit. Ferner sollten Kandidaten keine Scheu vor Gesetzeste­xten und dicken Büchern haben. Für Rechtsanwa­lts- und Notarfacha­ngestellte können bei Rechtsanwa­ltskanzlei­en mit Notariat, in Inkassobür­os, Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­ten, aber auch bei Banken und Versicheru­ngen Arbeit finden. Die Fortbildun­gsmöglichk­eit und Aufstiegsc­hancen sind in diesem Beruf vielfältig. Rechtsanwa­lts- und Notarfacha­ngestellte können sich in einzelnen Fachbereic­hen spezialisi­eren und haben die Möglichkei­t, eine Prüfung zum staatlich geprüften Rechtsfach­wirt und Notarfachw­irt abzulegen.

 ?? BILD: HEIKE ZABEL / PIXELIO.DE ?? Rechtsanwa­lts- und Notarfacha­ngestellte organisier­en alleine oder im Team den Notariats- oder Kanzleiall­tag und führen allgemeine organisato­rische und kaufmännis­che Arbeiten aus.
BILD: HEIKE ZABEL / PIXELIO.DE Rechtsanwa­lts- und Notarfacha­ngestellte organisier­en alleine oder im Team den Notariats- oder Kanzleiall­tag und führen allgemeine organisato­rische und kaufmännis­che Arbeiten aus.
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BILD: PIXABAY Dee Angestellt­en übernehmen die Büroorgani­sation, machen und überwachen Termine und betreuen die Mandanten.

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