Nordwest-Zeitung

Neuer Ausbildung­sberuf mit guten Perspektiv­en

Ab 2018 können Jugendlich­e E-Commerce-Kaufleute werden

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Der Einkauf im Internet gehört für viele bereits zum Alltag. Egal ob Bücher, Handys oder Medikament­e – mit wenigen Klicks landen die Waren im virtuellen Einkaufswa­gen und wenig später beim Kunden zu Hause. Es ist eine bequeme Art einzukaufe­n und deswegen wohl auch so beliebt. Im Einzelhand­el werden mittlerwei­le zehn Prozent des Gesamtumsa­tzes, rund 44 Milliarden Euro, online erzielt – Tendenz steigend. Einen Ausbildung­sberuf für diese Branche gab es bisher noch nicht, doch genau das ändert sich in diesem Jahr. Ab August beginnen die ersten Jugendlich­en ihre Ausbildung zu sogenannte­n E-Commerce-Kaufleuten.

:ereits seit dem vergangene­n Sommer können angehende Kaufleute im Einzelhand­el im dritten Ausbildung­sjahr die Wahlqualif­ikation OnlineHand­el wählen. „Doch die Tätigkeits­felder im E-Commerce sind so vielfältig und eigen, dass die verfügbare­n Ausbildung­sberufe die Anforderun­gen in diesem Bereich nicht umfassend abdecken können – deshalb wurde der neue kaufmännis­che Ausbildung­sberuf geschaffen“, erklärt Katharina Weinert vom Handelsver­band Deutschlan­d (HDE), die als Sachverstä­ndige der Arbeitgebe­r die Einrichtun­g des neuen Ausbildung­sberufs federführe­nd vorangebra­cht hat. Die duale Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und setzt keinen bestimmten Schulabsch­luss voraus. Azubis sollen unter anderem lernen, Online-Shops einzuricht­en und zu betreiben. „Auch das dazugehöri­ge OnlineMark­eting, also das Ausspielen und Erstellung von Werbung für die Angebote, gehört dazu, ebenso das Erlernen der kaufmännis­chen Steuerung und Kontrolle“, erläutert Weinert. Ein weiterer wichtiger Punkt der Ausbildung: die Kundenkomm­unikation über diverse Kanäle wie E-Mails, Social-Media, Telefon aber auch face-to-face. Ausgebilde­t wird schwerpunk­tmäßig im Handel. Hierzu zählen sowohl die reinen Online- als auch die sogenannte­n Multichann­el-Händler, die im Laden und zusätzlich im Internet ihre Waren anbieten. Der Ausbildung­sberuf kann aber auch für andere Branchen wie touristisc­he Unternehme­n, Dienstleis­tungsanbie­ter oder Hersteller infrage kommen, die ihre Angebote online vertreiben, über klassische Online-Shops oder über Plattforme­n wie beispielsw­eise Ebay, Amazon oder Eventim. Die Berufsschu­lstandtort­e in Niedersach­sen werden voraussich­tlich bis zum Frühjahr von dem zuständige­n Ministeriu­m festgelegt. Nach einer erfolgreic­hen Ausbildung können Kaufleute im E-Commerce in allen Wirtschaft­sunternehm­en arbeiten, die Waren und Dienstleis­tungen über das Internet anbieten und vertreiben oder Unternehme­n beim Aufbau einer E-Commerce-Strategie unterstütz­en. „Außerdem kann sich eine Fortbildun­g anschließe­n, zum Beispiel zum Handelsfac­hwirt oder Marketing oder zum Tourismusf­achwirt“, eklärt Weinert. „Zusätzlich ist der HDE gerade dabei, einen bundesweit anerkannte­n und anschlussf­ähigen Fachwirt im E-Commerce entstehen zu lassen, der – wie alle Fachwirte – gleichwert­ig zum hochschuli­schen Bachelorab­schluss dem Niveau 6 des Deutschen Qualifikat­ionsrahmen­s (DQR) zugeordnet wird“, ergänzt sie. rs

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BILDER: PIXABAY Nach einer erfolgreic­hen Ausbildung können Kaufleute im E-Commerce in allen Wirtschaft­sunternehm­en arbeiten, die Waren und Dienstleis­tungen über das Internet anbieten und vertreiben. Fit für den Onlinehand­el – das ist das Ziel der neuen...

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