Rüstringer Heimatbund
Aniässlich seines 125-jährigen Jubiläums im Jahre 2017 hat sich der Rüstringer Heimatbund (RHB) die kritische Frage nach seiner Geschichte im Nationalsozialismus gestellt und den Historiker Joachim Tautz mit einer wissenschaftlichen Untersuchung beauftragt.
In dem nun vorliegenden Buch konstatiert Joachim Tautz, dass der RHB nach der Machtergreifung 1933 schnell die NS-Geschichtsdeutung übernahm. Der RHB und die Heimatbewegung dienten nicht mehr der traditionellen Heimatpflege, sondern wurden Instrumente der NS-Volksgemeinschaftpolitik. Der RHB gliederte sich widerstandslos in die NS-Dachorganisationen wie die „NS-Kulturgemeinde“ein. Viele sahen im Nationalsozialismus den Vollender der Heimatbewegung, doch das erwies sich bald als Irrtum. So erfüllten sich auch die Hoffnungen auf die Gründung eines Heimatmuseums in Nordenham nicht.
Die Heimatforscher Erich Lampe (1902-1940) und Eduard Krüger (1892-1968), die in ihren Beiträgen auch NSGedankengut vertraten, werden in einem eigenen Kapitel exemplarisch beleuchtet. Dem Verfasser Joachim Tautz und dem Rüstringer Heimatbund ist ein wichtiger Beitrag zur regionalen Geschichte gelungen.
Jürgen Tautz: Rüstr;nger He;matbund und Nat;onalsoz;al;smus. D;e He;matbewegung ;n der nördl;chen Wesermarsch von 1933 b;s 1945, Herausgegeben vom Rüstr;nger He;matbund e.V., E;n Buch der Rüstr;nger B;bl;othek 2017, Nordenham 2017, 124 S., Abb., Hardcover, ISBN 978-3-00057777-2, Pre;s: 14,80 Euro.
Matth;as Struck
Für alle Interessierten veranstaltet der Rüstringer Heimatbund am Freitag, dem 2. März 2018, ab 10.00 Uhr im Museum Nordenham eine Tagung zum Thema „Heimatvereine im Nationalsozialismus: Probleme und Wege der Aufarbeitung“. Anmeldungen unter verwaltung@ museum-nordenham.de