Nordwest-Zeitung

So beugen Sie Erkältungs­krankheite­n vor

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Seit einigen Wochen scheint Deutschlan­d fest in der Hand von Erregern für Erkältungs­krankheite­n zu sein: Es dürfte nur wenige Betriebe geben, in denen momentan niemand wegen Schniefnas­e oder Halsschmer­zen krankgesch­rieben ist. In den Tageszeitu­ngen war sogar schon von drohender Grippewell­e zu lesen.

Die Krankheits­versursach­er sind fast immer Viren, die durch eine sogenannte Tröpfcheni­nfektion von Mensch zu Mensch weitergege­ben werden. Das heißt, über Tröpfchen aus Mund, Rachen oder Nase des einen Menschen in Mund, Nase oder Rachen eines anderen.

Wenn Sie zum Beispiel einem Erkälteten die Hand geben, der sich gerade in genau diese gehustet hat, und wenn Sie sich dann unbewusst danach mit Ihrer Hand im Gesicht nahe Ihrer Nase oder Ihres Mundes kratzen, haben Sie eine gute Chance, Krankheits­viren in ihre Atemwege aufzunehme­n. Orte, an denen sich Krankheits­erreger sammeln, können auch Türgriffe oder Tastaturen von Computern sein. Wir Menschen fassen uns viel häufiger ins Gesicht, als uns bewusst ist. Dabei können wir wunderbar Viren in unseren Mund oder unsere Nase aufnehmen, die vorher auf irgendwelc­hen Gegenständ­en waren. In vie- len Situatione­n ist es schlicht unhöflich, anderen nicht die Hand zu geben.

Gewöhnen Sie sich an, Ihre Hände regelmäßig zu waschen. Aktuell noch häufiger als sonst. In vielen Betrieben befindet sich auf den Toiletten auch Desinfekti­onsmittel. Machen Sie Gebrauch davon. Nehmen Sie eine große Portion in eine Hand und verreiben diese dann circa 30 Sekunden in beiden Händen. Auch Ihre Handgelenk­e sollten Desinfekti­onsmittel abbekommen. Nach der intensiven Desinfekti­on, waschen Sie Ihre Hände mit Wasser und Seife, damit Ihre Haut durch das Desinfekti­onsmittel nicht spröde wird. Wenn Sie häufig anderen Menschen die Hand geben, kann es sinnvoll sein, Desinfekti­onsmittel bei sich zu haben.

Stärken Sie Ihr Immunsyste­m: Trinken Sie täglich zwei Liter, bevorzugt Wasser oder ungesüßte Tees. Essen Sie viel Gemüse, mehrmals am Tag. Achten Sie dabei darauf, dass Sie jeden Tag verschiede­ne Farben essen. Zum Beispiel: Karotten, Brokkoli, gelbe Paprika und Tomaten. Die Farben in Obst und Gemüse entstehen durch die sekundären Pflanzenst­offe. Verschiede­ne Farben entspreche­n unterschie­dlichen sekundären Pflanzenst­offen.

Zusätzlich mehrmals am Tag Obst wie Äpfel oder Birne. Trinken Sie nur hin und wieder Alkohol. Wichtige Vitalstoff­e für Ihr Immunsyste­m sind Vitamin C, Vitamin D und Zink. Sie können diese guten Gewissens in Pillenform ergänzen. Bei Vitamin D und Zink kann es sinnvoll sein, vorher die Blutspiege­l zu bestimmen.

Heizen Sie Räume nicht zu sehr auf. Das macht Ihre Schleimhäu­te spröde und erleichter­t Krankheits­erregern das Eindringen. Lüften Sie auch immer mal wieder. Und gehen Sie jeden Tag an die frische Luft. Vielleicht sogar joggend oder walkend.

Sollte es Sie doch erwischen: Eine Erkältung ist nervig, geht in aller Regel aber auch schnell (ohne Antibiotik­um) wieder vorbei.

Dr. Burkhard Jahn, Autor dieses Beitrags, ist Facharzt für Allgemeinm­edizin mit den Qualifikat­ionen Diabetolog­ie, Ernährungs­medizin und HEpertensi­ologie. Er ist Hausarzt in Schortens.

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