Alle Kräuter aus einer Spirale
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Beim Anbau von Kräutern gibt es nicht selten das Problem, den Pflanzen, die gegensätzliche Ansprüche an Licht und Sonne, Feuchtigkeit und Trockenheit und besonders an die Beschaffenheit des Bodens stellen, auf einem kleinen Grundstück einen passenden Platz zu bieten. Optimale Bodenverhältnisse und Sonnenlage, Wärmespeicherung und gute Wasserabführung erreicht man mit einem Kräutergarten auf einer Steinspirale, die auch im kleinen Garten Platz findet.
Grundriss abstecken
Eine Kräuterspirale ist ohne großen Aufwand gebaut. Voraussetzung ist ein sonniges Fleckchen, idealerweise in der Nähe des Küchenausgangs, um schnell einige Kräuter pflücken zu können. Als Baumaterial kommen Natursteine oder Bauschutt und ein Bottich infrage. Als erstes wird der Grundriss – ausgehend von der Außenkante des Bottichs eine rechtsdrehende Schnecke – in der gewünschten Größe abgesteckt. Die Kräuterspirale ist dabei so auszurichten, dass das dazugehörige Wasserbecken nach Osten zeigt und die größten Mauerflächen die Sonnenstrahlen des Tages einfangen können.
Anschließend wird für das Wasserloch eine Grube ausgehoben und ein Bottich beziehungsweise
Mörtelfass ganz in den Boden eingelassen. Danach ist der Bottich zu drei viertel mit Sand und nach Fertigstellung der Spirale mit Wasser aufzufüllen. Von diesem Miniteich ausgehend, schichtet man spiralförmig von außen nach innen eine Trockenmauer auf.
Diese aus Abbruch- oder Natursteinen gebaute Mauer sollte am Grund mindestens 50 Zentimeter breit sein und verjüngt sich nach oben um die Hälfte. Dies dient der Standfestigkeit. Beim Bau werden die Steine nur aufeinander geschichtet, sie werden nicht mit Mörtel oder Zement verbunden. Der höchste Punkt der Kräuterspirale liegt bei etwa einem Meter.
Der Raum zwischen den
Trockenmauern wird zuunterst mit Bauschutt oder kleineren Natursteinen aufgefüllt. Dies schafft eine optimale Wasserableitung, der Kalkmörtel sorgt für das gewünschte basische Milieu. Dies und die Wärmespeicherung durch die Steine schaffen in der Mitte der Kräuterspirale ein ideales Kleinklima für die Mittelmeerpflanzen Rosmarin, Lavendel und Thymian.
Von oben nach unten
Im gesamten oberen Bereich der Spirale werden nur feinster Bauschutt oder Mörtel und eine abschließende Bodenschicht ausgebracht. In den unteren Bereichen findet dann immer mehr Gartenerde
Verwendung. Hier wachsen die heimischen, feuchtigkeitsliebenden Pflanzen.
Von oben nach unten lassen sich auf der Kräuterspirale folgende Pflanzen ansiedeln: im obersten Drittel Rosmarin, Lavendel, Thymian, Oregano, und Salbei; in der Mitte Basilikum, Bohnenkraut, Eberraute, Estragon, Weinraute, Winterbohnenkraut und Ysop.
Im unteren Drittel fühlen sich Kamille, Kapuzinerkresse, Kerbel, Petersilie, Pimpinelle, Portulak, Ringelblume, Schnittlauch und Zitronenmelisse wohl, während Brunnenkresse, verschiedene Minzen und Winterpostulein direkt am Teich ihren Platz finden. Andere Kräuter kann man ihren Ansprüchen entsprechend zuordnen.