Zeitdruck bestimmt Pflege
Betrifft: „Not'tand in Altenpflege“, Kommentar von Hermann Gröblinghoff, Meinung, 5. Februar
Dem Kommentar von Hermann Gröblinghoff stimme ich größtenteils zu. Als Grund der Misere nennt er schlechte Bezahlung, hoher Zeitdruck und kaum gesellschaftliches Ansehen.
Zum Thema schlechte Bezahlung kann ich nicht viel sagen, nur so viel: Seit längerer Zeit sucht zum Beispiel eine Pflegeeinrichtung im Landkreis Oldenburg per Zeitungsanzeige eine Pflegekraft für
2400 Euro Brutto, plus Zulagen.
Den erwähnten Zeitdruck kann ich bestätigen, das meine Mutter selbst in einem Pflegeheim untergebracht ist. aber besagtes Heim befindet sich hier vor Ort, wo sozusagen jeder jeden kennt. Dementsprechend herrscht dort ein lockeres, freundliches Miteinander zwischen Personal und Bewohnern – trotz Zeitdruck.
Herr Gröblinghoff kritisiert weiterhin das gesellschaftliche Ansehen der Pflegekräfte. Dem muss ich widersprechen. Fast jeder von uns, so wie ich,
kennt doch mittlerweile selbst Heimbewohner und Pflegekräfte. Und was halten wir daher von Pflegekräften? Allerhöchstes Ansehen!
Heinz Schnitker Hatten Betrifft: „Pflege nicht gerecht finanziert“, 6m Nordwe'ten, 10. Februar
Wenn Herr Gierse von Familienbund es als ungerecht empfindet, dass Eltern erwachsener Kinder weniger Pflegeversicherungsbeiträge
zahlen, entgeht ihm wahrscheinlich, welche Kosten Großeltern als Betreuungsersatz für ihre Enkelkinder haben bei deutlich reduziertem Einkommen als Rentner. Auch weiß er wahrscheinlich nicht, dass viele pflegebedürftige Eltern von ihren Kindern gepflegt werden, so dass die Pflegekassen viel weniger belastet sind.
Solche Forderungen wie die von Herrn Griese passen jedoch in die derzeit übliche gesellschaftliche Missachtung der Leistungen von Eltern.
Dr. Erika Butzmann Wildeshausen