Das stört nicht nur Osternburger
3lage über Verschmutzung der Amalienbrücke – Stadt verspricht Abhilfe
Das Aussehen der Amalienbrücke lässt zu wünschen übrig. Die CDU Osternburg fordert die Verwaltung auf: Sorgt für mehr Sauberkeit.
OSTERNBURG – Amalie von Oldenburg (1818 bis 1875) ist der Nachwelt als „schöne Amalie“in Erinnerung. Ihren Verehrern gilt die Tochter des Oldenburger Großherzogs Paul Friedrich und Ehefrau des König Otto I. von Griechenland als schönste Königin Griechenlands überhaupt.
Die Amalienbrücke macht ihrer Namensgeberin derzeit wenig Ehre. Graffiti und andere Verschmutzungen ziehen das Erscheinungsbild in Mitleidenschaft. Schäden an Fugen und anderen Stellen sorgen für Beeinträchtigungen.
Kritik von der CDU
Vor allem in Osternburg wird Kritik am Zustand der Brücke laut. Der Vorsitzende des CDU-Stadtbezirks MitteSüd, Ratsherr Christoph Baak, bemängelt den „katastrophalen Zustand“. Er sei vermehrt
von Bürgern angesprochen worden, sagt Baak. „Einst als architektonisches Schmuckstück Oldenburgs gefeiert, ist die Amalienbrücke mittlerweile völlig heruntergekommen“, schreibt der Politiker in einer Mitteilung. Bei Instandhaltung und Reparaturen bestehe augenscheinlich dringender Bedarf.
Nach Berichten von Anwohnern der Kanal- und Uferstraße habe die Verwahrlosung erst in den vergangenen Jahren extrem zugenommen. Graffitis würden seit einiger Zeit nicht mehr entfernt. Im Gegensatz zu früher – ursprünglich
sei die Brücke regelmäßig gepflegt worden. „Die Verwaltung ist hier umgehend gefordert, die Amalienbrücke als Tor zu Osternburg wieder in einen akzeptablen Zustand zu versetzen“, fordert Baak. Die Stadt – Eigentümerin des Bauwerks – räumt die Probleme am Erscheinungsbild an. „Wir haben das Problem im Blick und bereiten Schritte vor“, teilte ein Sprecher mit. Einzelheiten blieben aber offen.
Warum die Amalienbrücke nach Eindruck von Anwohnern in den vergangenen Jahren nicht mehr gepflegt wur-
de, blieb zunächst offen. Unklar ist auch, ob weitergehende Schäden vorliegen, die bauliche Maßnahmen erforderlich machen.
Erste Brücke 1893
1893 entstand erstmals an dieser Stelle ein Brückenbauwerk. Die aus Holz und Stahl gebaute Zugbrücke sollte die Cäcilienbrücke entlasten – damals die einzige Verbindung zwischen Innenstadt und Osternburg. Für den Bau des Kanals wurden beide Brücken 1926 abgerissen und durch Hubbrücken ersetzt. Beide – baugleichen – Brücken waren nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr funktionstüchtig. Erst 1950 ging die Amalienbrücke wieder in Betrieb.
Wegen des stark wachsendem Verkehrs wurde 1978 mit einem Neubau, einige Meter flussabwärts, begonnen. Kurz nach Eröffnung 1980 wurde die alte Brücke – unter Protest aus der Bürgerschaft – abgerissen. Im Gegensatz zur Cäcilienbrücke ist die neue Amalienbrücke keine Hubbrücke und bietet Platz für die Durchfahrt von Schiffen. Eine Auffahrt führt die Fahrbahn in rund acht Meter Höhe über den Kanal.