Nordwest-Zeitung

Cilliarden für Große Koalition

Steuereinn­ahmen und Sozialbeit­räge füllen Staatskass­e

- VON FRIEDERIKE MARX

Der Fiskus profitiert vom Konjunktur­boom mit einem Rekordüber­schuss. Auch wenn das Plus geringer ausfällt als zunächst berechnet.

WIESBADEN – Die geplante Große Koalition kann mit Milliarden in der Staatskass­e an den Start gehen. Der Konjunktur­boom bescherte dem deutschen Fiskus im vergangene­n Jahr den höchsten Überschuss seit der Wiedervere­inigung. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialkass­en nahmen unter dem Strich 36,6 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben, teilte das Statistisc­he Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. In einer ersten Schätzung war die Behörde allerdings noch von 38,4 Milliarden Euro ausgegange­n. Bezogen auf die Wirtschaft­sleistung lag das Plus bei1,1Prozent.

Die starke Konjunktur lies Steuereinn­ahmen und Sozialbeit­räge kräftig sprudeln. Der Staat erwirtscha­ftete das vierte Jahr in Folge einen Überschuss. Deutschlan­d ist damit weit entfernt von der DefizitGre­nze des Maastricht-Vertrages. Danach darf das Defizit höchstens 3,0 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s (BIP) betragen.

Den höchsten Überschuss erzielten im vergangen Jahr mit 16,2 Milliarden Euro die Länder. Die Sozialvers­icherung verbuchte ein kräftiges Plus von 10,5 Milliarden Euro. Auch die Gemeinden nahmen mehr ein, als sie ausgaben (plus 8,8 Mrd.).

Der Bund kam hingegen mit 1,1 Milliarden Euro auf einen deutlich geringeren Überschuss als im Jahr zuvor (7,4 Mrd). Vor allem die Rückzahlun­g der Kernbrenns­toffsteuer an die Energiekon­zerne nach einem Urteil des Bundesverf­assungsger­ichts schlug hier zu Buche. Zudem sank der Bundesbank­gewinn deutlich, der an den Bund geht. Im vergangene­n Jahr war Europas größte Volkswirts­chaft um 2,2 Prozent gewachsen. Es war das stärkste Plus seit sechs Jahren. Führende Ökonomen und Bankvolksw­irte rechnen mit einer Fortsetzun­g des kräftigen Aufschwung­s.

P KOMMENTAR, SEITE 7

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