Nordwest-Zeitung

Batshuayi ärgert sich über rassistisc­he Fan-Rufe

,ortmunder in Italien beleidigt – BVB trifft auf Salzburg – Leipzig gegen St. Petersburg

- VON KIRSTEN OPITZ UND MARC PLÖNNES

NYON/REGGIO EMILIA – Borussia Dortmund gegen RB Salzburg, RB Leipzig gegen Zenit St. Petersburg: Den beiden deutschen Bundesligi­sten ist im Achtelfina­le der Europa League ein ganz hartes Los wie der FC Arsenal oder Atlético Madrid erspart geblieben. Der deutsche Vizemeiste­r Leipzig spielt zunächst zuhause gegen St. Petersburg. Der BVB empfängt die Salzburger im Hinspiel in Dortmund. Das ergab die Auslosung am Freitag in Nyon. Die Runde der 16 besten Mannschaft­en Rassistisc­h beleidigt: Michy Batshuayi

wird am 8. und 15. März ausgetrage­n.

Dortmunds Profi Michy Batshuayi konnte sich zunächst nicht richtig über das Achtelfina­lticket freuen. „2018 und ihr macht auf den Rängen Affenlaute... wirklich?!“, schrieb der Stürmer von Bo- russia Dortmund bei Twitter und richtete sich damit an die „Fans“von Atalanta Bergamo. Es war besonders für den Belgier eine Genugtuung, dass dem BVB nach dem 3:2 aus dem Hinspiel ein 1:1 (0:1) in Reggio Emilia reichte, um die nächste Runde der Europa League zu erreichen.

„Ich hoffe, ihr habt Spaß dabei, die restlichen Spiele im Fernsehen zu schauen, während wir weiter sind“, so der Nationalsp­ieler, der das erste Duell in Dortmund mit zwei späten Toren fast im Alleingang entschiede­n hatte.

Atalanta-Präsident Antonio Percassi reagierte bestürzt. „Ich habe es nicht gehört, um ehrlich zu sein. Wenn es passiert ist, macht mich das traurig. Ich entschuldi­ge mich bei Batshuayi. Das darf niemals vorkommen“, sagte Percassi. Allerdings sind die Fans von Bergamo Wiederholu­ngstäter. Erst im vergangene­n Monat hatte der Tabellenac­hte der italienisc­hen Serie A eine Blocksperr­e erhalten, da Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel rassistisc­h beleidigt worden war. In regelmäßig­en Abständen werden dunkelhäut­ige Spieler in italienisc­hen Stadien angegangen. Die jüngsten Vorkommnis­se gegen Dortmunds Batshuayi sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Es ist wahrschein­lich, dass die Europäisch­e FußballUni­on Uefa Ermittlung­en gegen Atalanta aufnimmt.

Abseits der Störgeräus­che von den Tribünen offenbarte die Borussia ganz andere Probleme. Eine so schwache Leistung wie gegen Bergamo kann sich der Bundesliga­Zweite im Achtelfina­le gegen Salzburg wohl nicht erlauben.

Zunächst wartet aber der Bundesliga-Alltag auf Dortmund – auch wenn die Pause bis zum Spiel etwas länger ist als gewohnt. Erst am Montagaben­d (20.30 Uhr) empfängt der BVB den FC Augsburg.

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DPA-BILD: KIRCHNER

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