Nordwest-Zeitung

Schwache Kieler haken Königsklas­se ab

THW droht Champions League zu verpassen – Hannover zurückhalt­end

- VON PEER LASSE KORFF

HANNOVER – Patrick Wienczek gab sich nach dem nächsten Patzer keinen Illusionen mehr hin. „Da muss man realistisc­h bleiben, wir haben momentan nicht das Zeug dazu, die Champions League zu erreichen“, sagte der Nationalsp­ieler vom Handball-Rekordmeis­ter THW Kiel selbstkrit­isch nach der 27:28-Niederlage beim neuen Tabellenfü­hrer Hannover-Burgdorf.

Der THW stolpert nach der dritten Saisonplei­te gegen die „Recken“durch die Bundesliso­n. Verärgert: Kiels Trainer Alfred Gislason

ga und droht zum ersten Mal seit 15 Jahren die Königsklas­se zu verpassen. Eine Woche nach der Heimpleite gegen die HSG Wetzlar (25:26) erhöhten sich die Minuspunkt­e der „Zebras“auf 15 – so viele waren es am Ende der bereits unbefriedi­genden letzten Sai- Nun ist Kiel Sechster und damit meilenweit von den eigenen Ansprüchen entfernt.

„Der Abstand auf Rang zwei ist sehr groß, das muss man realistisc­h sehen“, sagte Trainer Alfred Gislason, der nach sechs Siegen in Folge im Dezember und Anfang Februar auf eine Wende gehofft hatte. Doch nach dem neuerliche­n Einbruch scheint es nun zunächst darum zu gehen, den Schaden zu begrenzen.

Vor mehr als 9000 Zuschauern lagen sich die „Recken“aus Hannover in den Armen. Das Überraschu­ngsteam von Trainer Antonio Carlos Ortega bleibt in eigener Halle ungeschlag­en und steht vorübergeh­end an der Spitze. Allerdings haben die RheinNecka­r Löwen zwei Spiele weniger absolviert. Man dürfe nicht vergessen, dass noch vor einem Jahr der Abstieg ein Thema gewesen sei, meinte Hannovers Nationalsp­ieler Kai Häfner. Nun greifen sie beherzt ins Rennen um die Königsklas­se ein. Sphären, in die das straucheln­de Handball-Schwergewi­cht aus Kiel in dieser Saison kaum noch vorstoßen wird.

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DPA-BILD: REINHARDT

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