Nordwest-Zeitung

Wenn der Urlauber zum St rfa!tor "ird

Ausblick auf Reisemesse ITB – Branche diskutiert Zukunftsfr­agen

- VON PHILIPP LAAGE

BERLIN/WILHELMSHA­VEN – Die ganze Welt in ein paar Messehalle­n: Das ist das Verspreche­n der ITB, der größten Reisemesse der Welt. Vom 7. bis 11. März wird sie wieder in Berlin stattfinde­n. Länder und Regionen locken Besucher mit Folklore, kulinarisc­hen Spezialitä­ten und Inspiratio­n für die nächste Urlaubsrei­se. Die Tourismusb­ranche verhandelt außerdem die Fragen der Zukunft.

Terrorgefa­hr und Sicherheit­sbedenken in vielen Urlaubszie­len trübten zuletzt die Euphorie der Reisebranc­he und vieler Urlauber. Doch mittlerwei­le rückt ein neues Problem in den Fokus: In Europas Metropolen, aber auch auf Mallorca wird es mit dem Massentour­ismus einfach zuviel. Preise und Mieten steigen, Innenstädt­e verlieren ihren Charakter, Einheimisc­he protestier­en. Das Schlagwort: Overtouris­m. Der Urlauber selbst wird zum Störfaktor.

Ein weiteres Thema ist die Digitalisi­erung, die auch das Reisen verändert. Prof. Torsten Kirstges, Tourismusf­orscher von der Jade-Hochschule in Wilhelmsha­ven sieht darin viel Potenzial – vor allem im Urlaub selbst. Dort sucht der Gast zum Beispiel punktgenau­e Empfehlung­en für das nächste Restaurant. Apps helfen da schon jetzt. „Aber da lässt sich noch viel optimieren“, sagt Kirstges.

Die ITB soll nicht nur in die ferne Zukunft schauen, sondern auch einen ganz praktische­n Ausblick geben: Wohin geht es in diesem Sommer? Da kann Mecklenbur­g-Vorpommern, das beliebtest­e Bundesland deutscher Gäste, für Urlaub in der Heimat werben. Es ist 2018 das Partnerlan­d der ITB.

Darüber hinaus richten sich die Blicke in Richtung Mittelmeer, wo der typische Badeurlaub­er seinen Sommer verbringen wird. Der Deutsche Reiseverba­nd (DRV) setzt auf ein Comeback der Türkei. Große Reiseveran­stalter berichtete von deutlichen Buchungszu­wächsen.

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