Nordwest-Zeitung

Besser den Buß- und Bettag zum Feiertag machen

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Betrifft: „Frauenaufs­tand gegen Weil“, Titelseite, 15. Februar

Ich halte die Absicht, den Reformatio­nstag als einen verbindlic­hen Feiertag festzulege­n, für einen Schnellsch­uss.

Besser wäre es, den Bußund Bettag wieder zu aktivieren, der immer auf einen Mittwoch im November fiel. Die Gründe, diesen Feiertag für die Einführung der Pflegevers­icherung zu opfern, sind ohnehin überholt. Der Reformatio­nstag wäre ein rein evangelisc­h-lutherisch­er Feiertag. Neben der ev.-luth. Kirche und der kath. Kirche gibt es im Land nicht nur noch andere christlich­e Gemeinden, sondern auch andere Religionsg­emeinschaf­ten. Wobei die durch fremde Staaten ferngesteu­erten, mit mittelalte­rlichen Religionsv­orstellung­en geimpften Moslems die Sorgenkind­er sind.

Diese Gemeinscha­ften hätten keine echte Teilhabe an diesem Feiertag. Wünschensw­ert wäre es, ein Art interrelig­iöse Ökumene zu bilden, um den neuen Feiertag gemeinsam zu begehen, und alle, gemäß ihrer Fasson selig werden können. Unter der Bezeichnun­g „ Tag der Buße, des Betens und der Verständig­ung“sollten wir sehr bemüht sein, die Muslime in die fromme Gemeinscha­ft einzubezie­hen, damit sie erleben, dass ihr Anspruch, die einzig wahre Religion zu haben, nicht zutreffend ist und sich hoffentlic­h in die Toleranz verwandelt, ohne die ein friedliche­s Zusammenle­ben dauerhaft nicht gelingt.

Der geplante Feiertag könnte so gesehen, eine Weichenste­llung oder wenigstens ein zaghaftes Zeichen mit langfristi­ger Bedeutung wie einst die Reformatio­n sein.

Horst Maurer Oldenburg

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