Rückenwind für Windkraft
Niedersachsen will Ausbau vorantreiben – Bedenken von Umweltschützern
Bei der Nutzung der Windenergie hat Niedersachsen im Bundesvergleich die Nase vorn. Das soll auch so bleiben, wünscht sich Umweltminister Lies.
HANNOVER – Niedersachsen soll beim Ausbau der Windenergie seinen Spitzenplatz im bundesweiten Vergleich nach dem Willen der Landesregierung behalten. „Niedersachsen ist das Windenergieland Nummer 1 – wir haben das Know-how, wir haben die Fachkräfte, und wir haben den Wind. Daher wollen wir die Windenergie sowohl offshore als auch onshore verDie
stärkt ausbauen“, kündigte Umweltminister Olaf Lies (SPD) in Hannover an.
Windenergie sei die entscheidende Stütze der Energiewende, betonte Lies. Daher fordere er den weiteren Ausbau vor der Küste mit 20 Gigawatt bis zum Jahr 2030 und mindestens 30 Gigawatt bis 2035. An Land erwarte er in
den nächsten zwei Jahren eine Delle bei den Neubauten. Nötig sei bundesweit aber ein Brutto-Zubau an Land von 2800 Megawatt allein bis 2019, sagte Lies bereits zu Jahresbeginn. Er will deshalb mit einer Bundesratsinitiative gesetzliche Korrekturen am Erneuerbare-Energien-Gesetz erreichen.
Nutzung der Windenergie hat aber keineswegs nur Befürworter. Landschaften würden durch die Anlagen zerstört, meinen Umweltschützer. Mehr als 100 000 Vögel würden jedes Jahr Opfer der Windkraftanlagen. „Offshore ist besonders prekär, viele der Anlagen im Meer stehen auf Zugvogelrouten“, sagte Matthias Elsner, Vorsitzender von „Vernunftkraft Niedersachsen“. „Dazu kommt die Schallentwicklung beim Bau, auch die Wale leiden darunter.“Er fordert mehr Mitspracherechte: „Der Bundesverband vertritt mehr als 800 Bürgerinitiativen. Der Widerstand wächst.“
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